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126. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

28.04. - 01.05.2009, München

Laparoskopischer versus thorakoskopischer Verschluss der kongenitalen Zwerchfellhernie (CDH) – systematischer Review von 124 publizierten Fällen und eigene Erfahrungen

Meeting Abstract

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  • corresponding author R. Metzger - Klinik und Poliklinik der Universität Leipzig AöR, Leipzig, Deutschland
  • H. Till - Klinik und Poliklinik der Universität Leipzig AöR, Leipzig, Deutschland

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 126. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. München, 28.04.-01.05.2009. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2009. Doc09dgch11191

doi: 10.3205/09dgch050, urn:nbn:de:0183-09dgch0509

Veröffentlicht: 23. April 2009

© 2009 Metzger et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: In ausgewählten Fällen stellt die Minimalinvasive Chirurgie (MIC) eine geeignete Alternative zur Versorgung von kongenitalen Zwerchfellhernien (CDH) dar. Akzeptiert ist die Versorgung der CDH außerhalb der Neonatalperiode. Der Vorteil eines thorakoskopischen versus laparoskopischen Vorgehen wird in der Literatur allerdings noch kontrovers diskutiert. Die vorliegende Arbeitet analysiert diese Quellen und ihre technischen Angaben zu beiden Verfahren vor dem Hintergrund eines eigenen Falls.

Material und Methoden: Die Literaturrecherche (Medline 1974–2008) ergab 16 Studien und Fallberichte mit insgesamt 124 Patienten, davon 17 mit rechtsseitiger, 106 mit linksseitiger und 1 Fall mit bilateraler CDH.

Ergebnisse: Von den insgesamt 124 Patienten wurden 91 thorakoskopisch und 33 laparoskopisch versorgt. Der Zeitpunkt der MIC Versorgung lag zwischen dem 1. Lebenstag und dem 15. Lebensjahr. Aus dem gesamten Kollektiv wurden lediglich 3 Patienten mit einem Patch versorgt, als Standartversorgung wurde die Einzelknopfnaht mit nicht-resorbierbarem Nahtmaterial beschrieben. In 10 Fällen wurde die Operationstrategie intraoperativ konvertiert. Bei lediglich 3 Patienten kam es zu einem Rezidiv, 2 Patienten verstarben in der postoperativen Phase. Der eigene Fall betrifft einen 2-jährigen Jungen mit dem Zufallsbefund einer linksseitigen CDH. Diese wurde laparoskopisch verschlossen. Intraoperativ erschien der Zugang besonders vorteilhaft, weil der hintere (hypoplastische) Zwerchfellrand sehr gut entwickelt werden konnte.

Schlussfolgerung: Zusammenfassend stellt die MIC in ausgewählten Fällen (Lokalisation, kardio-pulmonale Stabilität) auch bei Neugeborenen mit CDH eine geeignete Strategie dar. Derzeit gibt die Literatur dem thorakoskopischen Vorgehen noch den Vorzug, ohne allerdings auf anatomische Grenzsituationen wie Hypoplasie der Zwerchfellschenkel näher einzugehen. Vergleichende Studien mit offen-chirurgischem Vorgehen weisen identische Komplikations- und Rezidivraten auf. Damit stellt die MIC-Versorgung der CDH eine sichere und gute Alternative zu konventionell-offenen Chirurgie dar.