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Stapler- versus konventionelle Hämorrhoidektomie: Erste Langzeitergebnisse einer prospektiv, randomisierten Studie
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Veröffentlicht: | 16. April 2008 |
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Einleitung: 1998 publizierte LONGO erste Daten über eine neue Methode zur operativen Therapie des Hämorrhoidalleidens Grad III. Ziel dieser Studie war es, mit einem optimierten Studiendesign, gesicherte Daten über Langzeitergebnisse nach Stapler-Hämorrhoidektomie zu erarbeiten (1) und erstmals ein vergleichbares, ein geschlossenes Verfahren der neuen Methode gegenüberzustellen (2).
Material und Methoden: 80 Patienten mit reponiblem Analprolaps wurden randomisiert und einer Stapler-Hämorrhoidektomie (Testgruppe, n=40) oder Hämorrhoidektomie nach FANSLER und ANDERSON (Kontrollgruppe, n=40) unterzogen. Nach einem standardisierten Studienprotokoll wurden die postoperativen Ergebnisse am Operationstag sowie 1 Woche, 6 Wochen, 6 Monate, 1 Jahr und 5 Jahre nach der Operation uni- und multivariat verglichen und eine Kostenanalyse vorgenommen.
Ergebnisse: Von den initial 80 Patienten (39 Männer, 41 Frauen) nahmen an der Nachuntersuchung in der Klinik 1 Jahr postoperativ 76, 5 Jahre nach der Operation 63 Patienten (29 Männer, 34 Frauen) teil. Die Stapler-Hämorrhoidektomie war mit einer initial signifikant verminderten Schmerzbelastung und schnellerer Wiederherstellung der Arbeitsfähigkeit verbunden. 5 Jahre postoperativ fanden sich in dieser Gruppe drei interventionspflichtige Blutungen, 8 Patienten mit initialer "urge incontinence", 6 mit Hämorrhoidalleiden II. Grades, signifikant häufiger als in der Kontrollgruppe (p < 0,05). Dies und nicht sanierte proktologische Begleiterkrankungen wie z.B. Marisken führten zu einer konsekutiven Verminderung der postoperativen Lebensqualität (SF-36).
Schlussfolgerung: Die Stapler-Hämorrhoidektomie saniert bei 84,2 % der Patienten langfristig das Hämorrhoidalleiden III. Grades, kostengünstiger als alle Alternativen. Sie ist jedoch in Einzelfällen mit postoperativen Komplikationen verbunden und mit unzureichender Patientenzufriedenheit, werden bei der Operation nicht auch die proktologischen Begleiterkrankungen vollständig beseitigt.