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Systemischer und intraperitonealer Anstieg der Wachstumsfaktorkonzentrationen von HGF und VEGF nach großen Oberbaucheingriffen
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Veröffentlicht: | 16. April 2008 |
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Einleitung: Im Rahmen palliativer hepatopancreaticobilliärer Tumorchirurgie tritt häufig rasche Tumorprogredients der Residualtumoren postoperativ auf. Die Wachstumsfaktoren HGF (hepatocyte growth factor) und VEGF (vascular endothelial growth factor) spielen eine entscheidende Rolle im komplexen Regelsystem der Zellteilung und der Geweberegeneration wie z.B. der Wundheilung. Möglicherweise hat ein systemischer Anstieg dieser Wachstumsfaktoren zudem einen Anteil am beschriebenen Tumorwachstum nach chirurgischen Eingriffen. Ziel dieser Studie war es herauszufinden ob es intra- und postoperativ zu einem Konzentrationsanstieg der Wachstumsfaktoren HGF und VEGF im Serum und der Peritonealflüssigkeit von Patienten nach Oberbaucheingriffen kommt. Insbesondere sollte dabei untersucht werden ob die Stärke des Zytokinanstiegs von der Art der Organresektion abhängig ist (Leber- vs. Pankreasresektion).
Material und Methoden: Im Zeitraum zwischen Juli 2006 und August 2007 wurde bei 40 Patienten, die sich einem hepatopancreaticobilliären Eingriff unterziehen mussten (20 Pankreasresektionen, 20 Leberresektionen), präoperativ, intraoperativ sowie postoperativ bis zum 5. postoperativen Tag Serumproben entnommen und bei –80 °C asserviert. Zudem wurde bei den untersuchten Patienten postoperativ Drainageflüssigkeit gewonnen. Hieraus wurde mit Hilfe eines kommerziellen ELISA-Kits die Konzentration der Wachstumsfaktoren HGF und VEGF165 gemessen.
Ergebnisse: Während die präoperativen systemischen Wachstumsfaktorkonzentrationen sehr variabel sind kommt es im Verlauf der ersten 5 postoperativen Tage zu einem signifikanten (p<0,01) Anstieg der Wachstumsfaktoren HGF und VEGF im Serum der Patienten. Der Maximalwert der HGF- Konzentration wird hierbei am 2. postoperativen Tag, die Maximalkonzentration von VEGF am 3. postoperativen Tag erreicht. Bei der Untersuchung der Drainagenflüssigkeiten zeigten sich gegenüber der Serumkonzentration der Wachstumsfaktoren 2-3-fach erhöhte Konzentrationen. Es konnte kein signifikanter Unterschied der postoperativen Wachstumsfaktorkonzentrationen zwischen der Patientengruppe nach Leberresektion im Vergleich zur Gruppe nach Pankreasresektion gezeigt werden.
Schlussfolgerung: Hepatopancreaticobilliäre Eingriffe führen zu einem systemischen sowie intraperitonealen Anstieg der Konzentration der Wachstumsfaktoren HGF und VEGF. Die Höhe des Konzentrationsanstiegs ist dabei nicht von der Art der Organresektion abhängig. Dieser Konzentrationsanstieg von Wachstumsfaktoren ist möglicherweise für das Wachstum verbliebener Residualtumoren mitverantwortlich.