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TNF alpha Inhibitoren reduzieren die durch I/R vermittelte inflammatorische Reaktion in der DDTx im Rattenmodell
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Veröffentlicht: | 16. April 2008 |
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Einleitung: Der Ischämie/Reperfusions (I/R) Schaden stellt einen der größten Probleme in der Dünndarmtransplantation (DDTx) dar, der wohl auch Einfluss auf das Langzeitüberleben hat. Es wurde die Wirksamkeit von TNF alpha Inhibitoren getestet, die durch I/R vermittelte inflammatorische Reaktion in der DDTx im isogenen Rattenmodell zu reduzieren.
Material und Methoden: Die DDTx erfolgte als orthotope, isogene Transplantation in männlichen Lewis Ratten. Das Transplantat wurde 6 h bei 4°C in UW gelagert. Die Behandlungsgruppen wurden entweder mit Pentoxifylline (25 mg/kg KG i.p.; prätx und POD 1-5) oder Etanercept (1 mg/kg KG s.c.; prätx und POD 1,3,5,7) behandelt. Gewebeproben vom proximalen und distalen Transplantat wurden 20 min, 12 h, 7 Tage und 6 Monaten nach Reperfusion (n=6 pro Zeitpunkt und Gruppe) entnommen und histopathologisch (HE) und immunhistologisch (CD4, CD8, CD25, ED1, ZO-1) gefärbt. Die statistische Auswertung erfolgte mit einer multifaktoriellen Analyse / Two-Way ANOVA und Bonferroni post-Test (p<0,05).
Ergebnisse: TNF alpha Inhibition reduzierte die inflammatorische Reaktion in beiden Behandlungsgruppen zu allen Zeitpunkten signifikant (p<0,05) mit der Reduktion immunhistologischer Zeichen des I/R Schadens (zelluläre Infiltrate in der Darmwand mit CD4(+), CD8(+), CD25(+)-T-Zellen und mit Makrophagen (siehe Tabelle 1 [Tab. 1]). Trotz signifikanter Unterschiede der zellulären Infiltrate im proximalen und distalen Transplantat, die sich signifikant in den Behandlungsgruppen reduzierten, zeigten sich keine signifikanten Unterschiede in den histologischen Untersuchungsergebnissen. Die Überlebensrate bis POD 7 in der Kontrollgruppe war 54,5% und verbesserte sich tendentiell (p>0,05) auf 66,7% in der mit Etanercept bzw. 63,2% in der mit Pentoxifylline behandelten Gruppe und betrug nach POD 7 100%. Es fanden sich keine Unterschiede zwischen beiden Behandlungsgruppen.
Schlussfolgerung: Die durch I/R ausgelöste inflammatorische Reaktion in der DDTx im isogenen Rattenmodell konnte sowohl in der direkten postoperativen Phase sowie im Langzeitverlauf bis zu 6 Monate nach der DDTx signifikant reduziert werden. Die zellulären inflammatorischen Infiltrate in den distalen Transplantatabschnitten waren deutlich stärker als in den proximalen Teilen. Die vorliegenden Ergebnisse geben Hinweise auf therapeutische Möglichkeiten, die durch I/R vermittelte inflammatorische Reaktion reduzieren zu können, und dadurch das Langzeit-Patienten und Transplantat-Überleben nach DDTx zu verbessern.