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Frequenz und Charakter postoperativer Komplikationen nach Splenektomie und Identifikation möglicher präoperativer Einflussfaktoren
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Veröffentlicht: | 1. Oktober 2007 |
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Einleitung: Die Splenektomie ist assoziiert mit einer erhöhten postoperativen Komplikationsrate. Dies konnte für die onkologische Chirurgie des oberen gastro-intestinal Trakts, so wie für die hämatologischen Indikationen gezeigt werden. Ziel der retrospektiven Studie am eigenen Krankengut war die Untersuchung von Frequenz und Charakter der postoperativen Komplikationen und die Identifikation möglicher Riskofaktoren.
Material und Methoden: Im Zeitraum von 01/00 bis 08/05 wurden an der Universitätsklinik Leipzig 178 Splenektomien durchgeführt. Die Operationen wurden eingeteilt in 6 verschiedene Gruppen: idiopathische Thrombozytoenie, maligne hämatologische Grundkrankheit, autoimmunhämolytische Anämie, isoliertes Milztrauma, Splenektomie im Rahmen einer Gastrektomie/Pankreasresektion bei malignen epithelialen Tumoren und Hyperspleniesyndrom. Es erfolgte eine systematische, retrospektive Analyse der Krankenakten.
Ergebnisse: 125 von 179 Patienten konnte in die retrospektive Analyse eingehen. Die Mortaliät des Gesamtkollektivs betrug 5/125 (6.25%), die Morbidität 24/125 (30%) und die Revisionsrate 13/125 (16.25%). Bei Betrachtung der einzelnen Gruppen sind die Mortalität mit 27% und die Morbidität mit 38% bei Patienten mit Hyperspleniesyndrom am höchsten, gefolgt von Patienten mit malignen hämatologischen Grundkrankheiten (Mortalität 5% und Morbidität 20%). Betrachtet man die Gruppe von Patienten mit einer Revision, so zeigen diese einen signifikant geringeren Anzahl präoperativer Thrombozyten (145 +/- 73 versus 185 +/- 128 und ein signifikant höheres Milzgewicht (941 +/- 1312 versus 526 +/- 683, p< 0.05).
Schlussfolgerung: Die Splenektomie ist ein Eingriff mit einer akzeptablen Morbidität und Mortalität. Allerdings ist die Operation bei Hyperspleniesyndrom mit einer deutlich erhöhten Mortalität assoziiert und eine präoperative niedrige Thrombozytenanzahl, so wie ein sehr hohes präoperatves Milzgewicht mit einer signifikant erhöhten Revisionsrate assoziiert.