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124. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

01. - 04.05.2007, München

Randomisierte klinische Studie über den Einfluss der intraperitonealen Lokalanästhesie auf die postoperative Schmerzintensität und Schmerzmittelbedarf nach laparoskopischer Chirurgie

Meeting Abstract

  • corresponding author D. Palmes - Klinik und Poliklinik für Allgemeine Chirurgie, Universitätsklinikum Münster
  • S. Röttgermann - Abt. für Chirurgie, Herz-Jesu-Krankenhaus, Münster-Hiltrup
  • C. Classen - Abt. für Chirurgie, Herz-Jesu-Krankenhaus, Münster-Hiltrup
  • J. Haier - Klinik und Poliklinik für Allgemeine Chirurgie, Universitätsklinikum Münster
  • R. Horstmann - Abt. für Chirurgie, Herz-Jesu-Krankenhaus, Münster-Hiltrup

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 124. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. München, 01.-04.05.2007. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2007. Doc07dgch6913

Die elektronische Version dieses Artikels ist vollständig und ist verfügbar unter: http://www.egms.de/de/meetings/dgch2007/07dgch518.shtml

Veröffentlicht: 1. Oktober 2007

© 2007 Palmes et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Die Bedeutung des analgetischen Effekts der intraperitoneal applizierten Lokalanästhesie bei der laparoskopischen Chirurgie wird derzeit noch kontrovers diskutiert. Ziel dieser prospektiven, randomisierten Studie war deshalb der Vergleich der analgetischen Wirksamkeit der präemptiven versus postoperativen intraperitonealen Gabe von Lokalanästhetikum bei zwei unterschiedlichen laparoskopischen Operationsverfahren.

Material und Methoden: Zwischen Juli 2004 und Januar 2005 wurden 133 Patienten mit geplanter laparoskopischer Fundoplikatio oder Leistenherniotomie (TAPP-Methode) randomisiert, denen intraperitoneal ein Lokalanästhetikum (50ml Lidocain 0,5%) oder ein Plazebo (50ml NaCl 0,9%) entweder unmittelbar nach Anlage des Pneumoperitoneums (präemptiv) oder am Ende der Operation gegeben wurde. Postoperativ wurde der Schmerzmittelbedarf und die Schmerzintensität mittels einer visuellen Analogskala (VAS) nach 6, 12, 24 und 48 Stunden untersucht (Statistik: Kruskal-Wallis-Test).

Ergebnisse: Nach laparoskopischer Fundoplikatio war die Dauer des Pneumoperitoneums (Median 66 vs. 46 Min., p<0,001) und Gesamt-Schmerzintensität (VAS: Median 46,7 vs. 6,5; p<0,001) signifikant höher als nach TAPP. Nach laparoskopischer Fundoplikatio führte nur die präemptive, nicht die postoperative Applikation von Lokalanästhetikum zu einer signifikanten Reduktion der Abdominal- (VAS: Median 28,6 vs. 74,6; p<0,001) und Schulterschmerzen (VAS: Median 24,3 vs. 43,8; p<0,001) sowie des postoperativen Schmerzmittelbedarfs (DipidolorTM 11,1±5 vs. 18,5±5,4 mg/48h; p=0,002). Bei Patienten mit TAPP zeigte weder die präemptive, noch postoperative intraperitoneale Applikation von Lokalanästhetikum einen analgetischen Effekt.

Schlussfolgerung: Die präemptive Gabe von Lokalanästhetikum reduziert sowohl den postoperativen Schmerz als auch den Schmerzmittelbedarf bei laparoskopischen Eingriffen, die mit einem langen Pneumoperitoneum assoziiert sind.