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Das Colitis-assozierte Karzinom - Inzidenz, Diagnostik und Prognose
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Veröffentlicht: | 1. Oktober 2007 |
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Einleitung: In den letzten Jahren zeigt sich eine deutliche Zunahme von Patienten, die unter Langzeittherapie einer Colitis ulcerosa stehen und die im Laufe der Erkrankung ein Karzinom entwickeln.
Material und Methoden: Seit 1980 wurden 1982 Patienten mit einem colorektalen Karzinom operiert. Darunter waren 41 Patienten mit einem Karzinom bei vorbestehender, langfristig therapierter Colitis ulcerosa. Die Daten der Patienten werden seit 10 Jahren prospektiv erhoben. Die erfolgten Stufenbiopsate werden nachuntersucht.
Ergebnisse: Das Durchschnittsalter der 41 Patienten lag mit 52,56 Jahren deutlich unter den Patienten, die keine Colitis hatten (65,2 Jahre). Das männliche Geschlecht war mit 30 zu 11 überproportional häufig betroffen. Das Zeitintervall vom Beginn der Colitis bis zur Operation betrug 11,3 Jahre (2,5 - 38,4 Jahre). 27 Patienten standen unter regelmäßiger gastroenterologischer Kontrolle. Wichtigster Hinweis auf die Entwicklung eines Karzinoms ist nicht die metaplastische, sondern die dysplastische Transformation mit begleitender Aneuploidie der bei der Stufenbiopsie gewonnenen Mukosazellen. Alle Patienten wurden proktokolektomiert, davon 7 laparoskopisch. 23 der Patienten hatten mehr als ein Karzinom. 3 Patienten ein zusätzliches cholangiozelluläres Karzinom. Die Prognose ist schelcht. Die mittlere Überlebensrate beträgt 2,3 Jahre und liegt unter der Vergleichsgruppe von Patienten mit einem UICC-Stadium IV.
Schlussfolgerung: Die Indikation zur restaurativen Proktokolektomie als Prävention des colitis-assozierten Karzinoms muß rechtzeitig gestellt weden. Die vergestellten Daten zeigen, dass eine alleinigeIndikationsstellung nach Stufenbiopsaten unzureichend ist. Vielmehr müssen Länge der Erkrankung, Geschlecht und eine profunde Aufklärung der Patieten in die Prävention einfliessen.