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Frühkomplikationen nach operativer Korrektur bei Morbus Hirschsprung
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Veröffentlicht: | 1. Oktober 2007 |
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Einleitung: Die transanale Durchzugsoperation ist zur operativen Methode der Wahl bei der chirurgischen Behandlung des Morbus Hirschsprungs geworden. Die OP-Technik gilt bislang als sicher mit einer geringen Inzidenz an Komplikationen. In einer prospektiven Untersuchung wurden die möglichen ernsten Frühkomplikationen nach transanaler Durchzugsoperation analysiert.
Material und Methoden: Im Zeitraum von Januar 2003 bis Dezember 2005 wurde bei 20 Kindern (15 Jungen und 5 Mädchen) mit Morbus Hirschsprung im Alter von 1 Monat bis 4 Jahre eine Durchzugsoperation nach De la Torre durchgeführt. Anschließend wurde der klinische Verlauf innerhalb der ersten postoperativen 4 Wochen dokumentiert und die Kinder standardmäßig im Rahmen der Studie am 10. postoperativen Tag rektoskopiert. Es wurden frühe Komplikationen und Fehlerquellen analysiert.
Ergebnisse: Bei 5 von 20 Kindern (25%) wurden als Frühkomplikation meistens kleine Dehiszenzen der Darmanastomose gefunden. Die Dehiszenzen heilten bei 3 Kindern komplikationslos spontan ohne chirurgische Korrektur ab. Bei einem Kind kam es zu einer fast vollständigen Retraktion des Kolons, das in einer erneuten Operation reanastomisiert werden musste. Ein anderes Kind entwickelte einen retrorektalen Abszeß drei Wochen postoperativ aufgrund eines Anastomosenlecks. 2 Patienten (10%) entwickelten eine Stenose der Anastomose, die durch rektale Dilatationen aufgeweitet werden konnten.
Schlussfolgerung: Die Rate an Frühkomplikationen nach transanalen Durchzugsoperationen ist höher als erwartet, wenn man frühzeitig postoperative Kontrollen durchführt. In der Regel heilen diese komplikationslos ab. Die Patienten müssen aber sehr engmaschig untersucht werden, um Anastomosendehiszenzen zu erfassen. Durch rechtzeitige Naht von Dehiszenzen können ernste Komplikationen durch Infektionen oder bei unkontrollierten Dilatationen von Stenosen in der frühen postoperativen Phase vermieden werden.