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Lungentransplantation beim älteren Patienten
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Veröffentlicht: | 1. Oktober 2007 |
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Einleitung: Die Indikation zur Lungentransplantation wird beim älteren Patienten durch den bestehenden Mangel an Spenderorganen und die im Alter zunehmende Begleitmorbidität streng gestellt. Entsprechend den etablierten Selektionskriterien ist eine Doppel- bzw. eine Einzellungentransplantation bis zu einem biologischen Alter von 60 bzw. 65 Jahren eine Therapieoption zur Behandlung der progredienten respiratorischen Insuffizienz.
Material und Methoden: Im Zeitraum von 1992-2005 wurden 250 Lungentransplantationen (LTx) durchgeführt. Es wurden die Indikationen, die perioperative Letalität und das Langzeitüberleben der Patienten nach einseitiger oder doppelseitiger Lungentransplantation in Abhängigkeit vom Patientenalter analysiert.
Ergebnisse: Im angegebenen Zeitraum wurden 44. 6 % DLTx, 53.8 % SLTx und 1.5 % Re-Transplantationen durchgeführt. Die Indikation zur Transplantation wurde bei folgenden Grunderkrankungen gestellt: Lungenemphysem/COPD 29. 1 %; Lungenfibrose 28,1 %; cystische Fibrose 16.1 %, pulmonaler Hypertonus 5.2 %, sonstige 21.5 %. In den SLTx bzw. DLTx Gruppen waren 49 % bzw. 11. 6 % der Patienten älter als 50 Jahre und 14.6 % bzw. 0.8 % älter als 60 Jahre. Die perioperative Letalität war bei Patienten > 55 Jahre mit 9.8 % nicht unterschiedlich im Vergleich zu den jüngeren Patienten. Das postoperative Überleben war zwar bei den älteren Patienten tendenziell schlechter (5 Jahres-Überleben: 45 % vs 58 %), aber unter Berücksichtigung der unterschiedlichen Grunderkrankungen und der häufiger durchgeführten SLTX kein signifikanter Parameter.
Schlussfolgerung: Bei entsprechend strikter Patientenselektion sind die Ergebnisse der Lungentransplantation beim älteren Patienten vertretbar und vergleichbar mit einem jüngeren Kollektiv. Unter Berücksichtigung des weiter bestehenden Mangels an Spenderorganen sollte die Altersgrenze aber weiterhin streng berücksichtigt werden.