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Kurzfristige Ergebnisse der Lapkon-II-Studie
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Veröffentlicht: | 1. Oktober 2007 |
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Einleitung: Resektionen kolorektaler Karzinome können entsprechend der Kriterien einer radikalen konventionellen Operationstechnik auch laparoskopisch durchgeführt werden. Darüber hinaus haben laparoskopische Kolonresektionen bei traditioneller perioperativer Therapie im Gegensatz zu konventionellen Operationen kurzfristige Vorteile im klinischen Verlauf. Als allgemeiner „Goldstandard“ für die operative Therapie kolorektaler Karzinome gilt jedoch bis heute die elektive konventionelle Operationstechnik. Die prospektiv randomisierte Multizenterstudie LAPKON II wurde initiiert, um die Langzeitergebnisse nach laparoskopischer und konventioneller Resektion kolorektaler Karzinome zu erfassen. Bei noch ausstehenden Langzeitergebnissen sollen zunächst die kurzfristigen Ergebnisse dargestellt werden
Material und Methoden: Prospektiv randomisierte Multizenterstudie, die am 01.09.1998 begonnen und am 30.09.2005 beendet wurde. Die Nachbeobachtungszeit beträgt 3 Jahre. Insgesamt nehmen 18 Kliniken des gesamten Bundesgebietes teil. Eingeschlossen wurden Patienten, die sich einer elektiven Resektion aufgrund eines kolorektalen Karzinoms unterziehen mussten. Die Randomisierung erfolgte per Computer über ein zentrales Studiensekretariat. Hauptzielkriterium der Studie ist die Überlebensrate 5 Jahre nach der Operation.
Ergebnisse: 250 Patienten wurden laparoskopisch und 229 Patienten konventionell randomisiert. Beide Gruppen sind hinsichtlich Alter, Geschlecht, ASA-Klassifikation und Body Mass Index (BMI) vergleichbar. Bei der Operationsindikation beträgt der Anteil an Sigma-/Rektumresektionen 71.8%(lap) bzw. 69.2%(kon) und an rechtsseitigen Hemikolektomien 28.2%(lap) bzw. 30.8%(kon). Die laparoskopischen Operationen (182+61min) dauerten gegenüber den konventionellen (139+45min) länger (p<0,001). Insgesamt mussten 30 Patienten in der laparoskopischen Gruppe (11%) konvertiert werden und wurden gemäß intention to treat ausgewertet. Die Komplikationsrate lokal und allgemein betrug in der laparoskopischen Gruppe 19.6% bzw. 9.7% und in der konventionellen Gruppe 18% bzw. 8% (p>0,05). Die Rate an operationspflichtigen Ileuszuständen war in der laparoskopischen Gruppe mit 7 Patienten (2.7%) gegenüber keinem in der konventionellen Gruppe erhöht (p<0.05). Im kurzfristigen postoperativen Verlauf verstarben in der laparoskopischen Gruppe 3 und in der konventionellen Gruppe 2 Patienten (p=1.0). Der postoperative Krankenhausaufenthalt war in der konventionellen Gruppe mit 12 Tagen im Median gegenüber 11 Tagen in der laparoskopischen Gruppe länger (p=0.053).
Schlussfolgerung: Unter Anwendung eines perioperativen traditionellen Behandlungsregime ergeben sich für elektive laparoskopische und konventionelle Resektionen aufgrund eines kolorektalen Karzinoms eine vergleichbare Morbidität und Mortalität. Konventionell resezierte Patienten verbrachten postoperativ einen Tag länger im Krankenhaus. Inwieweit sich die Rezidivrate und die Rate an Narbenhernien nach laparoskopischen und konventionelle kolorektalen Karzinomresektionen unterscheidet, kann erst nach Auswertung der Langzeitergebnisse beurteilt werden.