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Die laserinduzierte Thermotherapie an der Schilddrüse – Erstellung einer Dosis-Wirkungsbeziehung für ein neues Therapiesystem zur lokalen Behandlung von nodulären Schilddrüsenveränderungen
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Veröffentlicht: | 1. Oktober 2007 |
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Einleitung: Thermische Ablationsverfahren wie die Laserinduzierte Thermotherapie (LITT) werden zunehmend für die Behandlung von parenchymatösen Organtumoren eingesetzt. Der minimale Zugangsweg, die Schonung gesunden Parenchyms und die geringe Komplikationsrate machen dieses Verfahren auch für Patienten mit operationswürdigen Schilddrüsenveränderungen interessant. Voraussetzung für einen sicheren klinischen Einsatz ist die Induktion ausreichend großer Läsionen und die Kenntnis der notwendigen Leistungsparameter für eine komplette thermische Ablation ohne Schädigung umliegenden thermosensitiven Gewebes. Ziel der vorliegenden Studie war es, eine Dosis-Wirkbeziehung für die LITT von Schilddrüsengewebe zu erstellen, um erstmals Parameter für eine sichere klinische Anwendung zu haben.
Material und Methoden: An Schilddrüsengewebe von Schweinen (n=100) erfolgte die Induktion von Thermoläsionen durch einen Nd:YAG-Laser (1064 nm). Pro Schilddrüsenlappen wurde maximal 1 Applikation induziert. Die LITT erfolgte mit einem Diffuser-Tip-Appliator bei einer Leistung zwischen 10 und 20 W (je n=10) über je 300s. Die Temperaturausbreitung im Gewebe wurde im Abstand von 5 und 10 mm vom Applikator kontinuierlich dokumentiert Postinterventionell wurden die Läsionen longitudinal (l) und transversal (t) vermessen und die Volumima (V) berechnet.
Ergebnisse: Die Applikationen waren mit komplikationslos möglich. Durch Erhöhung der Laserleistung stieg die Läsionsgröße an (p < 0.05). Durch die Steigerung der Applikationsdauer kam es in diesem Aufbau zu keinem weiteren Anstieg der Läsionsgrößen. Dieses Plateau ist durch das begrenzte Organvolumen, jedoch nicht durch das Verfahren, bedingt. Die Temperaturkurven zeigten einen konstanten Anstieg der Gewebstemperatur über den gesamten Applikationszeitraum, mit einer durchschnittlichen Temperaturdifferenz von ca. 20°C zwischen 5 und 10 mm Entfernung vom Applikator. Endtemperaturen lagen zwischen 75°C und 117°C in 5 mm und 52°C und 74°C in 10mm Abstand vom Applikator (Tabelle 1 [Tab. 1]).
Schlussfolgerung:
- 1.
- Die LITT ermöglicht reproduzierbar die Induktion klinisch relevanter Läsionen an der Schilddrüse.
- 2.
- Die Applikation größerer Energiemengen führt zur Induktion größerer Läsionsvolumina. Der beobachtete Plateaueffekt ist in diesem Leistungsbereich nicht verfahrensbedingt.
- 3.
- Für den klinischen Einsatz konnten optimale Energiemengen und Applikationszeiten ermittelt werden, die für eine sichere Zerstörung von Schilddrüsengewebe notwendig sind.