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Lebertransplantation als eine erfolgversprechende Therapieoption bei Patienten mit hepatozellulärem Karzinom in Zirrhose und einem niedrigen AFP-Blutwert: Optimale Operationsergebnisse unabhängig von Milano Kriterien
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Veröffentlicht: | 1. Oktober 2007 |
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Einleitung: Bei Patienten mit hepatozellulärem Karzinom (HCC) in Leberzirrhose, stellt die Lebertransplantation (LTx) eine bewährte Behandlungsoption dar. Ziel dieser Studie war eine retrospektive Analyse der Therapieergebnisse nach Lebertransplantation bei Patienten mit Leberzirrhose und HCC, assoziiert mit einem niedrigen AFP- Blutspiegel.
Material und Methoden: Prä- und postoperative Daten von 51 transplantierter Patienten mit HCC in Zirrhose und mit einem präoperativen AFP-Blutwert <30ng/mL wurden retrospektiv ausgewertet.
Ergebnisse: Nach einer mittleren Beobachtungszeit von 35 Monaten betrugen das Gesamt- und Rezidiv-freie, 1 bzw. 4 Jahresüberleben 81% und 79%. Neunundzwanzig Patienten (57%) waren innerhalb der Milano Kriterien. In 27 Fällen wurden vor LTx „bridging“ Maßnahmen durchgeführt. Dreizehn Patienten demonstrierten ein fortgeschrittenes Tumorstadium. Das Gesamt- und Rezidiv-freie -Patientenüberleben mit versus ohne „bridging“ Maßnahmen waren im direkten Vergleich signifikant unterschiedlich (p=0,0209 vs. p=0,0111). Insbesondere, Patienten mit präoperativen AFP-Blutspiegel <30ng/ml und ohne „bridging“ Maßnahmen, verzeichneten sehr hohe Gesamt- und Rezidiv-freie 4 Jahresüberlebensraten von 96% bzw. 95%.
Schlussfolgerung: Patienten mit Leberzirrhose und HCC, die präoperativ einen spontan niedrigen AFP-Blutspiegel <30ng/ml verzeichnen, haben nach einer Lebertransplantation sogar bei bereits fortgeschrittenen Tumorstadien einen Überlebensvorteil, vorausgesetzt, dass vor LTx keine „bridging“ Maßnahmen durchgeführt wurden (AFP-Abfall bedingt durch Tumornekrosen). Patienten mit diesem Tumorprofil können transplantiert werden, ungeachtet der Milano Kriterien.