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124. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

01. - 04.05.2007, München

Bedeutet Systemwandel in der Chirurgie auch eine Verschlechterung der Patientenzufriedenheit? – Ergebnisse aus zwei Jahren Zufriedenheitsmessung in der Klinik f. Allgemeine Chirurgie u. Thoraxchirurgie, Campus Kiel, UK S-H

Meeting Abstract

  • corresponding author B. Malchow - Referenzzentrum Lebensqualität in der Onkologie, Klinik für Allgemeine und Thoraxchirurgie, Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Campus Kiel
  • I. Jahnke - Stabstelle Organisationsentwicklung, Projekt- und Qualitätsmanagement, Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Campus Lübeck
  • Ch. Schmidt - Stabstelle Organisationsentwicklung, Projekt- und Qualitätsmanagement, Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Campus Lübeck
  • Th Küchler - Referenzzentrum Lebensqualität in der Onkologie, Klinik für Allgemeine und Thoraxchirurgie, Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Campus Kiel
  • B. Kremer - Klinik für Allgemeine und Thoraxchirurgie, Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Campus Kiel

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 124. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. München, 01.-04.05.2007. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2007. Doc07dgch7185

Die elektronische Version dieses Artikels ist vollständig und ist verfügbar unter: http://www.egms.de/de/meetings/dgch2007/07dgch131.shtml

Veröffentlicht: 1. Oktober 2007

© 2007 Malchow et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Befragungen zur Patientenzufriedenheit finden in vielen Krankenhäusern in Deutschland statt. Diese sind in der Mehrzahl Stichproben und keine Verlaufsmessung, zudem stehen den daraus gewonnen Ergebnissen aus unterschiedlichen Gründen große Verwertungsdefizite gegenüber. In der Klinik f. Allgemeine Chirurgie u. Thoraxchirurgie, Campus Kiel am UK S-H wird hingegen seit Anfang 2005 die Patientenzufriedenheit systematisch und campusübergreifend erhoben. Quartalsweise wird der Klinikleitung berichtet und dort entsprechende Maßnahmen eingeleitet. Ein Vergleich mit anderen Kliniken des Campus Kiel verdeutlicht wie sehr die ergriffenen Maßnahmen zur Steigerung der Patientenzufriedenheit führen.

Material und Methoden: In einem interdisziplinärer Team aus dem Referenzzentrum Lebensqualität und der Stabstelle Qualitätsmanagement in wurde ein Kurzfragebogen zur Patientenzufriedenheit entwickelt, der die Aspekte: Organisation, Hygiene, Verpflegung, Zuwendung, Kompetenz, Informiertheit und Respekt im Sinne eines Screenings abfragt. Erfasst werden weiterhin soziodemographische Daten wie Alter, Geschlecht, Schulabschluss und Aufnahmesituation. Außerdem bietet das Freitextfeld auf der Rückseite der DINA5 großen Fragebogenkarte den Patienten die Möglichkeit Anregungen und Kritik zu äußern. Der Fragebogen wird allen Patienten, die der deutschen Sprache mächtig sind bei der stationären Aufnahme übergeben. Gleichzeitig werden die Patienten gebeten diesen Fragebogen nach ihrem Aufenthalt völlig anonym in speziell dafür angebrachte Briefkästen abzugeben.

Ergebnisse: Über 1000 auswertbare Datensätze zur Patientenzufriedenheit liegen bis jetzt aus der Klinik f. Allgemeine Chirurgie u. Thoraxchirurgie vor. Dies bedeutet einen Rücklauf von ca. 30%. Insbesondere in den Bereichen Information der Patienten und fachliches Können konnte sich die Klinik auch im Vergleich zu anderen Kliniken des Campus Kiel kontinuierlich verbessern Vor allem bei den Patienten der Privatstation ist die Zufriedenheit im Vergleich zu den anderen chirurgischen Stationen und anderen Kliniken am höchsten.

Schlussfolgerung: Trotz des steigendem Kostendrucks aufgrund des Systemwandels konnte die Klinik f. Allgemeine Chirurgie u. Thoraxchirurgie die Zufriedenheit ihre Patienten auf einem stabilen Niveau halten und in einigen Bereichen sogar deutlich verbessern. Aus den ergriffenen Maßnahmen haben aus unserer Sicht vor allem zwei einen relevanten Einfluss auf die Patientenzufriedenheit gehabt: 1. die Einführung einer Informationsstunde für onkologische Patienten, die sie auf den Aufenthalt und die Behandlung in der Chirurgie vorbereitet und 2. die psychosoziale Betreuung von Patienten auf Station. Allerdings sind die Effekte einzelner Maßnahmen auf die Patientenzufriedenheit aufgrund des Studiendesigns (strikte Anonymität) nur begrenzt nachweisbar.