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Ergebnisse der Resektion von malignen zystischen Neoplasien des Pankreas
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Veröffentlicht: | 1. Oktober 2007 |
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Einleitung: Durch die steigende Inzidenz und genauere histopathologische Diagnose von malignen zystischen Neoplasien des Pankreas gewinnt diese pathologisch heterogene Gruppe von Pankreastumoren zunehmend an klinischer Bedeutung. Durch die retrospektive Analyse der Daten der Klinik für Viszeral-, Thorax- und Gefäßchirurgie Dresden sollten die Ergebnisse der malignen zystischen Tumoren ausgewertet und deren Prognose hinsichtlich ihrer Histopathologie mit den eigenen Daten zum duktalen Pankreaskarzinoms verglichen werden.
Material und Methoden: Von allen Pankreasresektionen in der Universitätsklinik Dresden von 10/1993- 08/2006 wurden alle malignen zystischen Tumoren sowie die duktalen Pankreaskarzinome erfasst. Die klinischen und pathologischen Daten, die Art der chirurgischen Therapie, Morbidität, Mortalität und der Verlauf / Nachsorge wurden erfasst. Die Überlebensdaten wurden in einer telefonischen Befragung 05-08/2006 aktualisiert.
Ergebnisse: Von 10/1993 bis 03/2006 wurden insgesamt 33 maligne zystische Tumoren und 162 duktale Pankreaskarzinome reseziert. Es zeigte sich in 17 Fällen eine IPMN, in 11 Fällen ein muzinöses Zystadenokarzinom, in 4 Fällen eine pseudo-papilläre maligne Neoplasie des Pankreas und in einem Fall ein Azinuszellkarzinom. Es wurden 17 Pankreaskopfresektionen, 4 totale Pankreatektomien, 11 Pankreaslinksresektionen und 1 Segmentresektion durchgeführt. Im gleichen Zeitraum wurden 162 duktale Pankreaskarzinom reseziert: 144 Pankreaskopfresektionen, 15 Pankreaslinksresektionen und 3 Pankreatektomien. Die mediane Überlebenszeit der malignen zystischen Neoplasien betrug: 72 Monate für die muzinösen Zystadenokarzinome, 23 Monate für die IPMN und 95 Monate für die pseudo-papillären malignen Neoplasien. Die mediane Überlebenszeit der Patienten mit duktalem Pankreaskarzinom in der Kaplan-Meier-Kurve war 15,4 Monate. Es kam zu keiner perioperativen Mortalität der Patienten mit malignen zystischen Neoplasien, bei den duktalen Pankreaskarzinomen in 5 Fällen (3,1%). Die postoperativen Komplikationen waren vergleichbar.
Schlussfolgerung: Maligne zystische Neoplasien des Pankreas werden häufiger diagnostiziert und gewinnen zunehmend an klinischer Bedeutung. Diese Gruppe ist histopathologisch und prognostisch heterogen. Während die pseudo-papillären und auch die muzinösen Zystadenokarzinome eine relativ gute Prognose haben, ist die Prognose der malignen IPMNs nur geringfügig besser als die der duktalen Pankreaskarzinome. Die korrekte Diagnose ist vor dem Hintergrund der unterschiedlichen Prognose immanent. Die partielle Pankreatektomie (Pankreaskopf- oder Linksresektion) stellt bei negativen Schnitträndern die adäquate Therapie dar. Diese sind bei den malignen zystischen Neoplasien mit niedriger Mortalität und Morbidität durchführbar.
Abbildung 1 [Abb. 1]