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123. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

02. bis 05.05.2006, Berlin

Endovaskuläre Optische Kohärenztomographie (OCT) zur Evaluation der Gewebsalteration nach endovenöser Radiofrequenz- und Lasertherapie

Meeting Abstract

  • corresponding author C.G. Schmedt - Chirurgische Klinik - Innenstadt, Ludwig-Maximilians-Universität München
  • O. Meissner - Institut für Radiologische Diagnostik, Ludwig-Maximilians-Universität München, Deutschland
  • G. Babaryka - Institut für Pathologie, Ludwig-Maximilians-Universität München
  • R. Sroka - Laserforschungslabor, Urologische Klinik, Ludwig-Maximilians-Universität München
  • S. Steckmeier - Chirurgische Klinik - Innenstadt, Ludwig-Maximilians-Universität München
  • K. Hunger - Institut für Radiologische Diagnostik, Ludwig-Maximilians-Universität München, Deutschland
  • V. Ruppert - Chirurgische Klinik - Innenstadt, Ludwig-Maximilians-Universität München
  • M. Sadeghi-Azandaryani - Chirurgische Klinik - Innenstadt, Ludwig-Maximilians-Universität München
  • B. Steckmeier - Chirurgische Klinik - Innenstadt, Ludwig-Maximilians-Universität München

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 123. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. Berlin, 02.-05.05.2006. Düsseldorf, Köln: German Medical Science; 2006. Doc06dgch5794

Die elektronische Version dieses Artikels ist vollständig und ist verfügbar unter: http://www.egms.de/de/meetings/dgch2006/06dgch699.shtml

Veröffentlicht: 2. Mai 2006

© 2006 Schmedt et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Die intravaskuläre optische Kohärenztomografie (OCT) ist eine neue, auf Infrarotlicht basierende Technik, die Gefäßwandstrukturen mit einer Auflösung von 10-20 µm als Schnittbild darstellt. Zur Optimierung endovenöser Therapieverfahren der Stammveneninsuffizienz ist eine adäquate Evaluation des induzierten Gewebeschadens in Bezug auf die Eindringtiefe in die Gefäßwand und die zirkuläre Verteilung notwendig. Durch die Korrelation der OCT mit korrespondierenden histologischen Schnittbildern sollte die Eignung des OCT zur Beurteilung endovenöser thermische Läsionen an einem ex-vivo Modell überprüft werden.

Material und Methoden: Mit der intravaskulären OCT wurden subcutane Venen (Länge 23-25cm, Durchmesser 3.5-5.5mm) eines standardisierten ex-vivo Rinderfussmodells untersucht. Im Rahmen eines automatischen Rückzuges (1mm/sec) der rotierenden OCT Sonde durch ein definiertes Venensegment (Länge 50 mm) wurden 264 transversale Schnittbilder elektronisch gespeichert. Danach erfolgte eine standardisierte histologische Aufarbeitung (HE) der Venensegmente mit Anfertigung von 10 transversalen Schnitten im Abstand von 5mm und der visuelle Vergleich mit den korrespondierenden OCT Schnitten durch 4 Untersucher. Insgesamt wurden je 10 Bildpaare (OCT-Histologie) von 20 Venensegmenten (VS) beurteilt: VS 1-8: Unbehandelte Vene; VS 9-10 Vene nach Radiofrequenztherapie (VNUS-Closure-Verfahren, 6F Sonde, 3cm/min, Solltemperatur 85°C); VS 11-20 Vene nach Lasertherapie (Diodenlaser 980nm, Bare Fiber 600µm, 5F Schleuse, diskontinuierliche Beleuchtung für 1,5 sec im Abstand von 3mm, Leistung 3-7 Watt).

Ergebnisse: Die OCT-Schnitte der Venensegmente 1-8 zeigen reproduzierbar den Schichtaufbau einer Rindervene mit Intima, Media und Adventitia mit guter Korrelation zu den korrespondierenden histologischen Schnitten. Die Segmente 9-10 weisen entsprechend der thermischen Alteration durch Radiowellenenergie eine Homogenisierung des Reflektionsmusters mit Aufhebung des Schichtaufbaus auf. Histologisch zeigt sich korrespondierend eine zirkuläre Destruktion der Zellstrukturen und Auflockerung des Gewebegefüges. Die Segmente 11-20 zeigen entsprechend der diskontinuierlichen Laserapplikation abhängig von der Lokalisation des Schnittes und der Intensität der applizierten Laserenergie unterschiedlich ausgeprägte semizirkuläre Gewebedefekte mit transmuralen Wanddefekten und Perforationen. Die korrespondierenden histologischen Schnitte bestätigen diese Befunde mit unterschiedlich ausgeprägten Zellablationen und Karbonisierungen.

Schlussfolgerung: Die endovenöse OCT ermöglicht eine reproduzierbare Darstellung der Gefäßwandschichten und deren thermische Alteration mit einer hohen Auflösung und guten Korrelation zu korrespondierenden histologischen Schnittbildern. Durch den kontinuierlichen spiralförmigen Untersuchungsgang kann ein definiertes Gefäßsegment lückenlos beurteilt werden. OCT erscheint damit zur Evaluation experimenteller endovenöser thermischer Läsionen als Ergänzung zu histologischen Untersuchungen, die nur diskontinuierlich durchgeführt werden können, geeignet.