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Präoperativer Vergleich anatomischer und funktioneller Lebervolumina zwischen zwei unterschiedlichen Leberresektionstechniken in der Leberlebendspende
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Veröffentlicht: | 2. Mai 2006 |
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Einleitung: Das für eine ausreichende Leberfunktion benötigte Lebervolumen ist sehr unterschiedlich und hängt vor allem von einer suffizienten venösen Drainage im Transplantat sowie in der Spenderleber ab. Ziel der Studie war ein Volumenvergleich zwischen zwei konzeptionell unterschiedlichen Leberresektionstechniken (Cantlie vs. eigene) unter Berücksichtigung eines adäquaten Blutabflusses in den Randgebieten beider Leberteile.
Material und Methoden: Vom 01/2003 bis 10/2004 wurden potentielle Kandidaten (n=58) für eine Leberlebendspende evaluiert, von denen geeignete Spender (n=30) einer Leberresektion unterzogen wurden. Die präoperative Bildanalyse wurde mittels eines multi-slice CT sowie einer virtuellen 3-D-Rekonstruktion mit dem Softwareassistenten HepaVision (MeVis, Bremen) durchgeführt. Zwei unterschiedliche operative Vorgehensweisen (Cantlie vs eigene) wurden virtuel simuliert. Volumina beider Leberhälften, deren Randgebiete (Cuinaud Segmente: IV, V, VIII), sowie der individuellen Lebervenenterritorien wurden anschließend für beide Leberresektionsformen kalkuliert und miteinander verglichen. Bilddaten der virtuellen Operationsplanung und der Risikoanalyse konnten bei 27 Spendern intraoperativ verifiziert werden.
Ergebnisse: Die mittleren anatomischen rechts und links hemihepatischen Volumina (Cantlie vs.eigene) fielen bei beiden Leberresektionsformen nicht signifikant unterschiedlich aus; Cantlie rechte Hemileber (RHH) 66%± 4 vs. eigene RHH 65%±4, Cantlie linke Hemileber (LHH) 34%± 4 vs. 35%±4. Durch einen sekundären Ausfall des von der mittleren Lebervene (MHV) stammenden Drainagevolumens im Randzonengebiet wurde das mittlere funktionelle hemihepatische Restvolumen bei Cantlie signifikant geringer als bei eigener; (Cantlie f-RHH 684 ml vs. eigene f-RHH 971 ml (p< 0,0001), Cantlie f-LHH 316 ml vs. eigene f-LHH 515 ml (p< 0,0001). Eine drainagebedingte sekundäre Restriktion des funktionellen hemihepatischen Restvolumens bei Cantlie hatte im Vergleich zu eigener einen signifikanten Abfall von f-GVBWR (functional graft-volume body weight ratio) und %f-SLV (functional standart liver volume) zufolge.
Schlussfolgerung: Die virtuelle 3-D-Rekonstruktion mit HepaVision (MeVis, Bremen) stellt ein verlässliches Instrument für die präoperative Planung von Leberresektionen, sowie Lebersplittransplantationen dar. Eine minimale Modifikation der Resektionslinie kann durch Beeinträchtigung der venösen Drainage in den Randzonengebieten beider Leberhälften (mediale Sektoren) erheblich das Operationsergebnis bei Leberlebendspendetransplantation beeinflussen.