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Chirurgische Therapie thorakaler Manifestationen von Echinokokken -Infektionen
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Veröffentlicht: | 2. Mai 2006 |
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Einleitung: Die Lunge ist nach der Leber das von einer Echinokokkose am zweithäufigsten befallene Organ. Bisher gibt es in Deutschland nur wenig systematisch erfasste Fälle, da die Erkrankung erst seit 2001 meldepflichtig ist.
Material und Methoden: Zwischen 1987 und 2005 wurden in unserer Klinik 21 Operationen bei 19 Patienten (10 Männer und 9 Frauen) mit thorakalen Echinokokken – Manifestationen vorgenommen. Die Patienten waren bei einem Durchschnittsalter von 31 Jahren zwischen 15 und 71 Jahren alt. Bei 18 der 19 Patienten war die Lunge involviert, nur in einem Fall handelte es sich um eine isolierte Manifestation im Bereich der Thoraxwand. Alle Patienten kamen aus Endemie – Gebieten, am häufigsten aus der Türkei (9/19).
Ergebnisse: Zur Sanierung der pulmonalen Manifestationen waren bei 13 von 17 Patienten (76,5%) Perizystektomien bzw. atypische Keilresektionen ausreichend. Lobektomien bzw. anatomische Segmentresektionen wurden bei jeweils 2 Pat. vorgenommen. 2 Patienten wurden bds. operiert. Postoperative Komplikationen traten bei 6 Patienten auf: intraoperative Zystenruptur (n=1), Pleuraempyem (n=2), postoperative Hohlraumproblematik (n=3). Eine ergänzende medikamentöse Therapie wurde in 7 Fällen durchgeführt (intraoperative Zystenruptur / - punktion n=2, zusätzliche extrapulmonale Manifestation n=4, multiple bds. pulmonale Befunde n=1). Bei 14 der 19 Patienten fanden serologische Untersuchungen statt (indirekter Hämagglutinationstest, sowie zusätzlich spezifischer ELISA n=10). Der serologische Nachweis gelang bei 10 Patienten, bei 4 Patienten war die Serologie präoperativ falsch negativ.
Schlussfolgerung: Zystische Lungenveränderungen bei Patienten aus Endemiegebieten sollten an eine Echinokokkose denken lassen. Durch eine befundgerechte chirurgische Resektion und ggf. Kombination mit einer medikamentösen Therapie lässt sich die Erkrankung wirkungsvoll behandeln.