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Iatrogene zentrale Gallenwegslösionen nach Cholezystektomie - aktueller Stand und Ergebnisse der operativen Therapie
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Veröffentlicht: | 2. Mai 2006 |
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Einleitung: Die laparoskopische Cholezystektomie hat sich seit ihrer ersten Durchführung im Jahr 1987 kontinuierlich weiter entwickelt und stellt mittlerweile das Standarverfahren zur Entfernung der symptomatischen Steingallenblase dar. Trotz aller Vorteile im Hinblick auf günstigere kosmetische Resultate und verkürzte postoperative Rekonvaleszenz haftet dem Verfahren die Gefahr schwer wiegender Verletzungen der Gallenwege an. Die Häufigkeit dieser Läsionen hat sich mit zunehmender Erfahrung, verbessertem Wissen um die Risiken und Fehlervermeidungsstrategien sowie apparativen Fortschritten verringert. Einmal eingetreten, stellt sie aber hohe Ansprüche an eine rasche diagnostische Aufarbeitung und sichere chirurgische Rekonstruktion; andernfalls drohen den betroffenen Patienten schwerste Verläufe mit der Gefahr der Defektheilung.
Material und Methoden: Im Zeitraum vom 1.5.1996 bis zum 1.9.2005 wurden an unserer Klinik insgesamt 24 Patienten wegen der Folgen iatrogener Gallenwegsläsionen im Rahmen von Cholezystektomien operativ versorgt. Die Auswertung erfolgte retrospektiv durch Analyse der Krankenunterlagen, Röntgendokumente sowie Befragungen der Patienten und ihrer betreuenden Hausärzte im Verlauf.
Ergebnisse: In dem skizzierten Zeitraum wurden an unserer Klinik 24 Patienten mit iatrogenen Gallengangsläsionen behandelt. Es handelte sich um 15 Frauen und 9 Männer. Bei 18 Patienten waren laparoskopische, bei 6 Patienten offene Cholezystektomien voraus gegangen. Das durchschnittliche Alter zum Zeitpunkt der Gallenwegsverletzung lag bei 47 Jahren. Das mittlere Intervall zwischen primärer OP bis zur definitiven Rekonstruktion lag bei 101 (Median: 5,5) Tagen. Nach der Siewert-Klassikikation fanden sich: 3xTypI1,2xTypII,2xTypIII,10xTypIVb,7xTypIVa. Es wurden 18 biliodigestive Anastomosen (in einem Fall kombiniert mit einer Hemihepatektomie re.) angelegt, in 5 Fällen erfolgte eine direkte Rekonstruktion durch Naht und Drainage, in einem Fall ein Dünndarminterponat. Der mittlere Krankenhausaufenthalt lag bei 28 Tagen. Es kam zu einem postoperativen Todesfall. Nach einer mittleren Nachbeobachtungszeit von 4,5 Jahren waren eine operative und 2 interventionelle Folgeeingriffe erforderlich. Tabelle 1 [Tab. 1].
Schlussfolgerung: Die iatrogene Verletzung der zentralen Gallenwege stellt eine insgesamt seltener werdende, aber schwer wiegende Komplikation dar. Die Beherrschung der eingetretenen Komplikation erfordert eine hohe Kompetenz und sollte nur von Kliniken mit entsprechender Erfahrung durchgeführt werden. Das langfristige Ergebnis und damit Schicksal der Patienten hängt entscheidend von einer sachgerechten chirurgischen Strategie und Technik ab. Damit lässt sich für die große Mehrzahl der Patienten ein gutes langfristiges Resultat erreichen.