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123. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

02. bis 05.05.2006, Berlin

Tight-Junction Proteine der Ileummukosa sind nach ileoanalem Pouch nach Colitis ulcerosa verändert

Meeting Abstract

  • corresponding author A.J. Kroesen - Chirurgische Klinik I - Charité-Universitätsmedizin Berlin Campus Benjamin Franklin
  • S. Amasheh - Klinische Physiogie - Charité-Universitätsmedizin Berlin Campus Benjamin Franklin
  • S. Dullat - Chirurgische Klinik I - Charité-Universitätsmedizin Berlin Campus Benjamin Franklin
  • J.D. Schulzke - Medizinische Klinik I - Charité-Universitätsmedizin Berlin Campus Benjamin Franklin
  • M. Fromm - Klinische Physiogie - Charité-Universitätsmedizin Berlin Campus Benjamin Franklin
  • H.J. Buhr - Chirurgische Klinik I - Charité-Universitätsmedizin Berlin Campus Benjamin Franklin

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 123. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. Berlin, 02.-05.05.2006. Düsseldorf, Köln: German Medical Science; 2006. Doc06dgch5640

Die elektronische Version dieses Artikels ist vollständig und ist verfügbar unter: http://www.egms.de/de/meetings/dgch2006/06dgch595.shtml

Veröffentlicht: 2. Mai 2006

© 2006 Kroesen et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Die Ätiologie der Pouchitis nach Coloproktomukosektomie mit ileoanaler Pouchanlage wegen Colitis ulcerosa ist immer noch ungeklärt. Neben veränderten luminalen Antigenen im terminalen Ileum ist die immunologischen Prädisposition der Colitis ulcerosa für die Enstehung verantwortlich. In früheren elektrophysiologische Studien konnten wir herausarbeiten, dass die mucosale Barrierefunktion bei der Pouchitis deutlich reduziert ist. Ziel dieser Studie war es daher, die Barriereeigenschaften auf Ebene der Tight junctions im ileoanalen Pouch und bei der Pouchitis zu untersuchen.

Material und Methoden: Es wurden 18 Patienten (m:w=10:8; Alter=44,5) mit Colitis ulcerosa longitudinal jeweils im Pouch-Corpus biopsiert. Die Zeitpunkte waren: a) intraoperativ unmittelbar vor Pouchanlage (prae IAP); b) > 1 Jahr nach Ileostomarückverlagerung (Pouch) und bei Auftreten einer Pouchitis. Zusätzlich wurde bei 6 Patienten, die durch eine Hemikolektomie wegen Karzinom operiert wurden, als Kontrolle intraoperativ eine Biopsie aus dem terminalen Ileum entnommen.Die erhaltenen Biopsien wurden über Westernblotanalyse auf die Tight-Junction Proteine Claudin 1, 3, 4, 5, 7, 15, 16 und Occludin analysiert und die Blots anschließend densitometrisch gegen das Signal der Kontrollen (100%) quantifiziert. Analog dazu wurde der epitheliale Widerstand (Re) der Ileum-Mucosa mittels Wechselstrom-Impedanzanalyse in der Ussingkammer ermittelt.

Ergebnisse: Siehe Tabelle 1 [Tab. 1].

Schlussfolgerung: Bei der Pouchitis zeigt sich eine Verminderung des Tight junction Proteins Claudin 1. Claudin 14 und 16 lassen sich generell im terminalen Ileum nicht nachweisen. Somit scheint für die Störung der Barriere-Funktion bei der Pouchitis das essentiell für die Aufrechterhalten der Barriere notwendige Claudine 1 hauptverantwortlich zu sein.