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Differenzierte Versorgung thorakaler und thorakoabdominaler Aortenläsionen nach spinalen Primär- und Reinterventionen
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Veröffentlicht: | 2. Mai 2006 |
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Einleitung: Über die Häufigkeit und die operative Versorgung relevanter Aortenläsionen nach thorakalen und thorakolumbalen Spondylodesen im Rahmen entzündlicher oder posttraumatischer Erkrankungen der Wirbelsäule ist nur wenig bekannt. Trotzdem ist anzunehmen, dass durch die Häufung traumatischer Wirbelsäulenverletzungen und die verbesserten Möglichkeiten der thorako- und thorakolumbalen Stabilisierung der Wirbelsäule primäre und sekundäre Läsionen der großen Gefäße bei Primär- und Reeingriffen vorkommen können mit relevanter Mortalität.
Material und Methoden: Es wurden die Patienten mit vermuteter oder gesicherter Verletzung der thorakalen oder abdominalen Aorta nach verschiedenen operativen Eingriffen an der Wirbelsäule analysiert.
Ergebnisse: Im Krankengut der beiden Kliniken wurden 10 Patienten nach Spondylodesen wegen Wirbelkörperfrakturen, Reeingriffen bei sekundärer Instabilität oder Spondylodiscitiden interdisziplinär behandelt, davon 5 Patienten mit kritischer paraortaler Lage des Osteosynthesematerials und 5 Aortenverletzungen mit notfallmäßiger gefäßchirurgischer Versorgung und einem letalen Verlauf. In der Akutversorgung von Aortenläsionen nach spinalen Interventionen bestehen die folgenden therapeutischen Optionen: lokale Übernähung, temporäre Blockade mit Ballonkatheter, segmentales Interponat oder Aortenersatz und endovaskuläre Stentgraft-Implantation.
Schlussfolgerung: Bei spinalen Primäreingriffen oder Reinterventionen sollte entsprechend der bildgebenden Diagnostik eine Gefährdung der Aorta mit möglicher gefäßchirurgischer Problematik berücksichtigt werden. Besonders problematisch bleibt die Versorgung der Aortenläsionen im Abschnitt IV und bei entzündlich-bedingten spinalen Erkrankungen mit meist zunächst gedeckten Aortenrupturen.