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"Incident Reporting" im Operationsbereich - Ergebnisse eines Pilotprojektes zum fächerübergreifenden Risikomanagement
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Veröffentlicht: | 2. Mai 2006 |
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Einleitung: Methoden der Fehleranalyse sind geeignet, die Patientensicherheit zu erhöhen, aber auch Personalzufriedenheit zu verbessern und im Sinne der Prozesskontrolle materiellen Schaden vom Krankenhaus abzuhalten. Ziel des vorgestellten Pilotprojektes war es, Grundlagen für die Etablierung einer neuen Fehlerkultur und die Voraussetzungen für die Messbarkeit des neuen Melde- und Analysesystems zu schaffen.
Material und Methoden: Im Juni 2003 wurde ein Incident Reporting-System im Zentral-OP eingeführt, an dem sich die chirurgische und anästhesiologische Abteilung sowie die chirurgische und anästhesiologische Pflege beteiligten. Neben der Konzeption eines Meldebogens wurde ein sogenanntes Vertrauensgremium gewählt, Einführungsveranstaltungen durchgeführt und eine Baseline-Untersuchung aufgrund arbeitspsychologischer Erkenntnisse initialisiert.
Ergebnisse: Der Prozess der Vertrauensbildung ist mühsam und elementar abhängig von der aufrichtigen Kooperation der Bereichsleitungen, insbesondere der Chefärzte. Die Exklusivität der Teilnahme von nur zwei medizinischen Abteilungen erzeugte Konflikte, so dass nach Abschluss der Projektphase das System auf den gesamten OP inklusive weiterer operativer Abteilungen ausgeweitet wurde. Zur Verbesserung der Motivation zur strikt freiwilligen Teilnahme wurde die Frequenz regelmäßiger Rückmeldungen an die Mitarbeiter optimiert. Das Vertrauensgremium braucht zur besseren Akzeptanz einen eindeutig definierten Platz im System des Qualitätsmanagements.
Schlussfolgerung: Es ist gelungen, zum ersten Mal in Deutschland ein Incident-Reporting-System zu installieren, an dem mehrere Abeilungen beteiligt sind. Nach Abschluss der Pilotphase wird perspektivisch nach Möglichkeiten der Messbarkeit von Veränderungen durch dieses System gesucht. Parallel dazu wird gemeinsam mit der Ärztekammer nach dem Vorbild aus der Luftfahrt ein elektronisches Melderegister für Fehler und Fehlervermeidungsstrategien entwickelt. In Zukunft wird das System auch für Bettenstationen und konservative Abteilungen von zunehmender Wichtigkeit sein. Abbildung 1 [Abb. 1].