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Die Therapie der Innenrotationsadduktionskontraktur der Schulter nach geburtstraumatischer oberer Plexusläsion
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Veröffentlicht: | 2. Mai 2006 |
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Einleitung: Nach geburtstraumatischer oberer Plexusparese zeigen die meisten der betroffenen Kinder innerhalb der ersten zwei Lebensjahre eine zufriedenstellende Regeneration und funktionelle Wiederherstellung. Bleibende funktionelle Einschränkungen finden sich in etwa 10 bis 30 % der Fälle. Die Innenrotationsadduktionskontraktur der Schulter stellt hierbei das häufigste Problem dar. Eine Behandlungsmöglichkeit bietet die von Shenaq et al. propagierte, so genannte „Mod-Quad-Operation“.
Material und Methoden: In unserer Klinik wurden im Zeitraum von Januar 2003 bis Juni 2005 insgesamt 10 Kinder (Alter 6,1 ± 3,0 Jahre, Mittelwert ± Standardabweichung) mit ausgeprägter Innenrotationsadduktionskontraktur der Schulter nach geburtstraumatischer oberer Plexusparese operativ behandelt. Dabei wurde in allen Fällen die „Mod-Quad Operation“ durchgeführt. Diese besteht aus den folgenden Teilschritten: Release des M. subscapularis, Release und Transfer des M. latissimus dorsi und M. teres major auf den M. teres minor, Neurolyse und Dekompression des N. axillaris und die Kerbung der Ansatzsehne des M. pectoralis major. Das aktive Bewegungsausmaß der Schulter wurde präoperativ und 3 Monate nach Operation mit der Neutral-Null-Methode erfasst. Die statistische Analyse erfolgte mit dem t-Test für gepaarte Stichproben.
Ergebnisse: Die aktive Beweglichkeit der Schulter zeigte eine um durchschnittlich 45 Grad signifikant verbesserte Abduktion-Elevation von präoperativ 92±14 auf 137±19 Grad postoperativ (p< 0,001). Die aktive Außenrotation war ebenso wie die Innenrotation nicht signifikant verändert (-8±17 zu 0±16 Grad bzw. 79±20 zu 80±14 Grad). Subjektiv äußerten sich 9 von 10 Patienten bzw. deren Eltern sehr zufrieden mit der durch die Operation erzielten Verbesserung.
Schlussfolgerung: Die „Mod-Quad-Operation“ bietet eine sichere Möglichkeit zur Verbesserung der aktiven Schulterabduktion unabhängig vom Alter des Patienten. Das Problem der bestehenden Innenrotationskontraktur wird allerdings durch dieses Verfahren nicht zufriedenstellend gelöst. Bei funktionellen Einschränkungen sind weitere operative Maßnahmen, wie z.B. die Humerusrotationsosteotomie erforderlich.
Abbildung 1 [Abb. 1].