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Mikro- und Makrovesikuläre Fettleberinduktion durch Ethanolgabe und Proteinmangelernährung im Schweinemodell
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Veröffentlicht: | 2. Mai 2006 |
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Einleitung: In nahezu 50% aller Spenderlebern lässt sich histologisch eine Verfettung zeigen. Spenderorgane mit Leberverfettung weisen eine hohe Inzidenz an primären Organversagen und initialer Dysfunktion auf. Sowohl der Schweregrad der Verfettung, als auch die Einteilung in mikro- und makrovesikuläre Steatosis beeinflussen den Konservierungsschaden. Bisher fehlt ein geeignetes tierexperimentelles Fettlebermodell. Unser Ziel war, ein Modell für mikro- als auch für makrovesikuläre Steatosis im Schwein zu etablieren.
Material und Methoden: 30 weibliche Läuferschweine mit einem Anfangsgewicht von 12kg wurden in 5 Gruppen (n=6) aufgeteilt. Gruppe 1 erhielt oral über eine Trinkanlage täglich 1 g Ethanol / kg Körpergewicht (KG) für 24 Tage. Gruppe 2 erhielt oral täglich 2 g Ethanol / kg KG über 24 Tage. Um eine zuverlässige und exakte Ethanolgabe zu gewährleisten, wurde den Tieren am Tag 24 ein perkutaner intragastrischer Katheter (PIC) gelegt. Die intragastrische Ethanolgabe erlaubte es, die Dosis auf täglich 4 g Ethanol / kg KG zu erhöhen und über weitere 24 Tage zu applizieren.Gruppe 3 erhielt über einen initial angelegten PIC täglich 6 g Ethanol / kg KG für 72 Tage. Die Gruppen 1, 2 und 3 erhielten Standardtierfutter. Gruppe 4 erhielt über einen initial angelegten PIC täglich 6 g Ethanol / kg KG für 72 Tage und zusätzlich eine proteinreduzierte Ernährung. Gruppe 5 erhielt ausschließlich eine proteinreduzierte Ernährung und keinen Alkohol für 72 Tage. Das proteinreduzierte Futter enthielt einen Proteinanteil von 8,5% im Gegensatz zum Standardfutter mit 17,5%. An den Tagen 24, 48 und 72 wurden Leberbiopsien gewonnen. Die Biopsien wurden mit HE gefärbt und lichtmikroskopisch von zwei unabhängigen Pathologen ausgewertet.
Ergebnisse: siehe Tabelle 1 [Tab. 1].
Schlussfolgerung: Erstmals ist es im Schweinemodell gelungen reproduzierbar eine hochgradige Fettleber durch Ethanolgabe über eine perkutane intragastrische Sonde zu erzeugen. Ausnahmslos kam es zu einer mikrovesikulären Steatosis. Die Proteinmangelernährung über den gleichen Zeitraum führt ebenfalls zu einer hochgradigen Verfettung -jedoch makrovesikulärer Ausprägung. Aus den Ergebnissen können wir folgern, dass nun ein porcines Fettlebermodell z.B. für Konservierungsuntersuchungen zur Verfügung steht.