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Inzidenz und prognostische Relevanz der skip-Metastasierung bei nodal positiven Patienten mit Ösophagus- und Kardiakarzinom
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Veröffentlicht: | 2. Mai 2006 |
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Einleitung: Für die skip-Metastasierung (diskontinuierliche nodale Metastasierung) beim nicht-kleinzelligen Lungenkarzinom wird eine günstigere postoperative Prognose als bei den übrigen N1 Patienten angegeben. Auch beim papillären Schilddrüsenkarzinom wird eine Relevanz der skip-Metastasierung diskutiert. Mehrere Studien haben die skip-Metastasierung beim Ösophaguskarzinom belegt. Der Einfluß der diskontinuierlichen Lymphknoten Metastasierung beim Ösophaguskarzinom auf Staging, Prognose und notwendige operative Radikalität ist jedoch unklar.
Material und Methoden: Im Zeitraum von 1992 bis 2004 wurden 248 Patienten mit Ösophaguskarzinom und Karzinom des gastroösophagealen Übergangs (Siewert I und II) in kurativer Intention (R0) operiert. Die perioperativ verstorbenen Patienten wurden ausgeschlossen. Lymphknoten wurden gemäß ihrer Lokalisation als tumornah und tumorfern gruppiert. Das Metastasierungsmuster der Patienten mit histopathologisch positivem nodalen Status (n=148) wurde untersucht. Inzidenz und Prognose wurden auch getrennt nach Zelltyp und operativem Zugangsweg für skip-Metastasierung bestimmt.
Ergebnisse: Histopathologisch zeigten 44,6% (n=66) der Patienten eine allein tumornahe nodale Metastasierung und 33,1% (n=49) der Patienten ein kontinuierliches nodales Metastasierungsmuster. Ein diskontinuierliches Metastasierungsmuster mit Überspringen der tumornahen Lymphknoten lag in 22.3% (n=33) der Fälle vor. Beim Plattenepithelkarzinom zeigten 33,82% (n=23) der nodal positiven Patienten skip-Metastasierung. In 50% der Fälle, in denen die tumorfernen Lymphknoten vom Tumor erreicht wurden, waren skip-Metastasen vorhanden. Beim Adenokarzinom lag in 12,5% (n=10) der nodal positiven Patienten eine skip-Metastasierung vor. Signifikante prognostische Unterschiede wurden für das Überleben der Patienten mit allein tumornahen, tumorfernen (skip) und sowohl tumornahen als auch tumorfernen pathologischen Lymphknoten (p=0.691;p=0.258) nicht festgestellt. Adeno- und Plattenepithelkarzinom-Patienten sowie transthorakal- und transhiatal- Operierte zeigten ebenfalls keine signifikanten prognostischen Unterschiede in Bezug auf eine skip-Metastasierung.
Schlussfolgerung: Skip-Metastasen konnten bei einem Drittel der nodal positiven Patienten mit Plattenepithelkarzinom und bei einem Achtel der Patienten mit Adenokarzinom festgestellt werden. Dieses Ergebnis zeigt ein nicht vorhersagbares Metastasierungmuster und widerspricht dem sentinel node-Konzept beim Ösophagus- und Kardiakarzinom. Bei der Hälfte der tumorfernen Metastasen beim Plattenepithelkarzinom handelt es sich um skip-Metastasen. Eine prognostische Relevanz der skip-Metastasierung kann für das Ösophaguskarzinom nicht nachgewiesen werden.