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123. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

02. bis 05.05.2006, Berlin

Rekonstruktion der V. caca inferior bei Tumorerkrankungen - Übersicht, Fallserie und eigene chirurgische Behandlungsergebnisse

Meeting Abstract

  • corresponding author F. Eder - Chirurgische Klinik der Universität Magdeburg
  • F. Meyer - Chirurgische Klinik der Universität Magdeburg
  • Z. Halloul - Chirurgische Klinik der Universität Magdeburg
  • J. Tautenhahn - Chirurgische Klinik der Universität Magdeburg
  • H. Lippert - Chirurgische Klinik der Universität Magdeburg

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 123. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. Berlin, 02.-05.05.2006. Düsseldorf, Köln: German Medical Science; 2006. Doc06dgch5117

Die elektronische Version dieses Artikels ist vollständig und ist verfügbar unter: http://www.egms.de/de/meetings/dgch2006/06dgch194.shtml

Veröffentlicht: 2. Mai 2006

© 2006 Eder et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Tumore der V. cava inferior können von der Vene selbst ausgehen oder durch Infiltration anderer Geschwülste von außen entstehen. Eine Besonderheit stellen Tumorentitäten dar, die Tumorzapfen in die V. cava ausbilden, welche nicht selten bis in den rechten Vorhof reichen. Heutiger technischer Entwicklungsstand und Operations(Op)taktik ermöglichen die erfolgreiche Resektion solcher Tumormanifestationen. Voraussetzung sind sowohl viszeral-, kardio- als auch gefäßchirurgische Erfahrungen der Operateure.

Material und Methoden: Das Ziel dieser repräsentativen Fallserie eines chirurgischen Zentrums über einen 5- Jahres- Zeitraum nach interdisziplinärer Teambildung ist, die befundadaptierte Op- Technik und das Outcome einschließlich prognostischer Betrachtungen zu analysieren.

Ergebnisse: Es wurden 6 Leiomyosarkome der V. cava inferior, 2 retroperitoneale Tumore (Seminommetastase, Paraganglion) als auch von außen infiltrierende Tumore und 1 cholangiozelluläres Karzinom mit Cavaadhäsion operativ behandelt. Tumorzapfen wurden mit und ohne V.- cava- inferior- Resektion erfolgreich bei 4 Nierenzellkarzinomen und 1 Nebennierenrindenkarzinom reseziert. Op- technisch wurde die V. cava inferior entweder über die tumorbefallene Strecke komplett durch eine Gefäßprothese ersetzt, eine partielle Wandresektion mit anschließender Patchplastik, die tangentielle Resektion mit primärer Naht oder die Ausschälung des Cavathrombus nach Cavotomie vorgenommen. Bis in den rechten Vorhof reichende Tumorthromben mussten zunächst nach Sterno- und Atriotomie unter Bereitstellung einer Herz- Lungen- Maschine extrahiert werden. Das Op- Ziel, die Strombahn der V. cava inferior wiederherzustellen, wurde in allen Fällen erreicht. Die Hospitalletalität betrug 0 %. Die Prognose der einzelnen Tumorentitäten ist sehr different.

Schlussfolgerung: Op- strategisch hat sich die Einteilung der unteren Hohlvene in 4 Segmente bewährt: Infracardialer Bereich, hepatisches, renales und infrarenales Drittel. Das primäre Op- Ziel sollte die R0- Resektion mit Wiederherstellung der V.- cava- Strombahn unter sinnvoller Risiko- Nutzen- Abwägung sein, nur dann sind Vorteile für die Prognose absehbar.