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Die thorakoskopische anatomiegerechte Lungenresektion im Kindesalter
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Veröffentlicht: | 2. Mai 2006 |
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Einleitung: Über die minimal-invasive, anatomiegerechte Lungenresektionen im Kindesalter existieren nur wenige Literaturberichte. Anhand unseres Patientenkollektivs wird die Durchführung der thorakoskopischen Lungenresektion dargestellt und analysiert.
Material und Methoden: Von September 2002 bis September 2005 wurden in unserer kinderchirurgischen Abteilung 62 Kinder thorakoskopisch operiert. Davon waren 16 thorakoskopische Eingriffe an der Lunge. Bei 7 Kindern wurde eine anatomiegerechte Lungenresektion durchgeführt. Alle Patienten wurden in Allgemeinnarkose ohne selektive Intubation thorakoskopisch operiert. Eine CO2 Insufflation von 2-6 mmHg ermöglichte eine gute Übersicht. Es wurden zwei 5 mm Trokare und ein 12 mm Port intercostal eingebracht. Das Lungenresektat wurde über eine 2-3 cm lange Mini-Thorakotomie mittels Bergebeutel aus dem Thorax entfernt. Zusätzlich wurde intraoperativ eine flexible Bronchoskopie durchgeführt
Ergebnisse: Bei 3 der 7 Kinder wurde konvertiert. Gründe waren eine anatomische Variante der Gefäße des Mittellappens, eine abszedierende Mittellappenpneumonie und eine steife und bullös umgewandelte Lunge bei cystischer Fibrose. Bei einer Oberlappen-, zwei Mittellappen- und einer Unterlappenresektion konnte der Eingriff minimalinvasiv zuende geführt werden. Das Alter der Kinder lag zwischen 3 Monaten und 9 Jahren. Die mittlere Operationszeit betrug 178 Minuten (130 - 255 min). Postoperative Komplikationen traten nicht auf.
Schlussfolgerung: Die anatomiegerechte Lungenresektion lässt sich thorakoskopisch ebenso sicher wie offen durchführen. Lässt sich bei der Präparation keine Klarheit über die anatomischen Strukturen erzielen muss konvertiert werden. Durch die minimal-invasive Technik lässt sich die Morbidität der Thorakotomie, wie Rippenfusion, Thoraxdeformität und Skoliose vermeiden.