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Therapieverzögerung bei hormonaktiven Nebennierentumoren
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Veröffentlicht: | 2. Mai 2006 |
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Einleitung: Hormonaktive Nebenierentumore sind selten und nicht immer mit der klassischen klinischen Symptomatik verknüpft. Da bei einem längerfristigen Bestehen des Hormonexzesses zum Teil irreversible Veränderungen zu befürchten sind, sollte die Diagnose so früh wir möglich gestellt werden. Deshalb sind wir der Frage der Diagnose- und Therapieverzögerung nachgegangen.
Material und Methoden: Im Zeitraum zwischen 1.5.2004 – 31.7.2005 wurden 99 Patienten (38 Männer, 61 Frauen; Alter: 45 ± 13 Jahre) mit hormonaktiven und symptomatischen Nebennierentumoren behandelt. Es handelte sich um 33 Phäochromozytome, 37 Conn-Adenome und 29 Cushing-Adenome. Die Patienten wurden bei der stationären Aufnahme mittels eines standardisierten Untersuchungsbogens befragt und vorhandene Krankenunterlagen berücksichtigt. Ermittelt wurden die Zeitspannen zwischen dem Auftreten der ersten klinischen Symptome und der Vorstellung beim Hausarzt, der Vorstellung beim Hausarzt bis zur richtigen Diagnosestellung und von der Diagnosestellung bis zur Operation sowie schließlich die Gesamterkrankungsdauer bis zur Operation. Die Erhebung der Daten erfolgte prospektiv.
Ergebnisse: Von den ersten klinischen Symptomen bis zur Nebennierenoperation vergingen im Mittel 48 Monate, wobei zwischen den 3 Tumorgruppen keine signifikanten Unterschiede bestanden. Die Zeitspannen in Monaten sind der Tabelle 1 [Tab. 1]zu entnehmen.
Schlussfolgerung: Unsere Daten zeigen, dass bei hormonaktiven Nebennierentumoren Diagnose und Operation um Jahre verzögert sind. Dies dürfte am ehesten auf der Seltenheit dieser Erkrankungen beruhen.