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Therapieansätze bei der Behandlung von Komplextraumata des Fußes aus Plastisch Chirurgischer Sicht
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Veröffentlicht: | 15. Juni 2005 |
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Gliederung
Text
Einleitung
Bei komplexen Fußverletzungen wird die Prognose von der Weichteilsituation bestimmt. Eine erfolgreiche Therapie beinhaltet stabile Osteosynthesetechniken sowie differenzierte Methoden der temporären und definitiven Weichteilrekonstruktion. Das Behandlungsziel ist die bestmögliche Wiederherstellung des Fußes als tragfähige bewegliche Funktionseinheit mit einem intakten Weichteilmantel und natürlicher Form.
Material und Methoden
Zwischen Januar 2000 und Juli 2004 wurden 22 Patienten mit Komplexverletzungen des Fusses interdiszipliär von Traumatologen und Plastischen Chirurgen behandelt. Für die Verletzungen ursächlich waren Hochrasanztraumata bei Verkehrsunfällen (15) sowie Verbrennungen (7). Es handelt sich um 16 Männer und 6 Frauen mit einem Durchschnittsalter von 36,2 (8 bis 72) Jahren. Der Grund zur Heranziehung eines Plastischen Chirurgen bestand in der Notwendigkeit einer freien Lappenplastik.
Ergebnisse
Zur Anwendung kamen Muskellappenplastiken in Kombination mit Spalthauttransplantation (M. Latissimus dorsi/ 5x ; M. gracilis/4x; M. serratus/3x; kombinierte Latissimus/serratus Lappenplastik/ 2x) sowie Fasziokutane Lappenplastiken (Radialislappenplastik/4x; Paraskapularlappenplastik/2x; Laterale Oberschenkellappenplastik- ALT/2x). Es gab keinen Lappenverlust. Durch das gewählte interdisziplinäre Konzept wurde das angestrebte Ziel des Extremitätenerhaltes erreicht.
Schlussfolgerung
Bei der Therapie von Komplextraumata des Fußes können gute Ergebnisse nur unter dem Motto „Fix and Flap“ in enger interdisziplinärer Zusammenarbeit zwischen Unfallchirurgen und Plastischen Chirurgen erreicht werden. Die Bündelung von Spezialkenntnissen führt hierbei zur Verminderung von Amputationsraten, Wundheilungsstörungen und Korrektureingriffen. Da das DRG System komplexe operative Verfahren und Mehrfachverletzungen bisher unzureichend finanziert, sind abteilungsübergreifende klinische Entscheidungspfade mit klaren Indikationen, definitiven operativen Schritten und schlüssigem postoperatvem Management zu fordern. Unter den mit rein ökonomischen Gesichtspunkten veränderten Arbeitsbedingungen wird der Faktor Zeit zum überlebenswichtigen Maßband.