Artikel
Induktionstherapie mit Sandimmun Optoral®, MMF und Steroiden bei erwachsenen Lebertransplantierten: : eine Analyse der Effektivität des C0 and C2- Monitoring
Suche in Medline nach
Autoren
Veröffentlicht: | 15. Juni 2005 |
---|
Gliederung
Text
Einleitung
Patienten, bei denen die immunsuppressive Induktionstherapie mit Optoral® und Steroiden nach Lebertransplantation durchgeführt wird, haben weniger Abstoßungen und weniger toxische Nebenwirkungen, wenn Optoral® Dosisanpassungen nach C2 Spiegeln durchgeführt werden und adäquate C2 Spiegel innerhalb der ersten 5 - 7 Tage erreicht werden. Die Wertigkeit einer zusätzlichen MMF- Gabe oder einer eingeschränkten Primärfunktion ist jedoch unklar.
Material und Methoden
Die Verläufe von n = 96 erwachsenen Patienten (Alter: 50 [18-70] Jahre, 40w / 56m), bei denen zwischen 1/02 und 4/04 eine Lebervollorgantransplantation (Hepatitis B/C n=52, toxisch n=25, andere n=19; davon n=13 akute Leberversagen, n=13 Patienten mit HCC) durchgeführt wurde und die eine Induktionstherapie mit Sandimmun Optoral® (initial 10 mg / kg KG p.o.), MMF ( 2g / Tag p.o.) und Prednisolon ( 500 mg intra-op i.v., 30mg p.o./ Tag mit rascher Dosisreduktion in der ersten 14 Tagen auf 10 mg p.o.in den ersten 14 Tagen) erhielten, wurden bezüglich der intra- und postoperativen Standarddaten analysiert. Die Sandimmun- Gaben wurden individuell angepasst, um in der ersten Woche täglich gemessene C0 Spiegel von 200 - 300 ng/ml zu erzielen. C2 Spiegel wurden erhoben, jedoch nicht bei den Entscheidungen zur Dosisfindung berücksichtigt. Speziell wurden die C0 und C2 Spiegel an den Tagen 1, 3, 5, und 7 analysiert und mit dem Auftreten von Abstoßungsepisoden im weiteren Verlauf (follow-up im median 30 Tage) korreliert.
Ergebnisse
Das Überleben der elektiven Patienten betrug 83 %, bei akutem Leberversagen 77 %. 17 (18%) der Patienten entwickelte eine histologisch gesicherte steroidsensible Abstoßung. 5 weitere Patienten wurden wegen einer klinisch angenommenen Abstoßung therapiert. In keinem Fall war eine Antikörpergabe notwendig. Bei keinem der verstorbenen Patienten war eine Über- oder Unterimmunsuppression als Todesursache erkennbar. Die erforderlichen Sandimmun Optoral® Dosierungen, wie auch die C0 und C2 Spiegel waren unabhängig vom Grad der Primärfunktion. Patienten mit einer Abstoßung hatten am 5. bzw. 7. post-OP-Tag geringfügig erniedrigte durchschnittliche C0 Spiegel (191 bzw.172 ng/ml), jedoch erheblich unter dem Zielbereich liegende C2 Spiegel (313 bzw. 325 ng/ml) Von den Patienten, die wegen einer Abstoßungstherapie behandelt werden mussten, hatten 45,5 % bzw. 32 % der Patienten eine Abstoßungsreaktion trotz C0 Spiegeln im Zielbereich von 200 - 300 ng/ml am 5. bzw. 7. postoperativen Tag, wogegen keiner der Patienten mit C2 Spiegeln im Zielbereich von 800 - 1200 ng/ml wegen einer Abstoßung therapiert werden musste.
Schlussfolgerung
Obwohl die Dosisanpassungen von Sandimmun Optoral® nach C0 Spiegeln erfolgten, kam es nur bei 23 % der Patienten zu leichten Abstoßungen, was möglicherweise durch die zusätzliche MMF- Gabe bedingt war. Eine auf das C2- Monitoring abgestimmte Dosisanpassung hat offensichtlich auch bei MMF therapierten Patienten das Potential, die Abstoßungsraten weiter zu senken.