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122. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

05. bis 08.04.2005, München

Problemorientiertes Lernen (POL) in der Chirurgie: erhöhte Lernmotivation bei geringerem Personalaufwand?

Meeting Abstract

  • corresponding author C. Langelotz - Universitätsklinik für Allgemein-, Visceral-, Gefäß- und Thoraxchirurgie, Universitäre Medizin Berlin - Charité Campus Mitte, Berlin, Deutschland
  • T. Junghans - Universitätsklinik für Allgemein-, Visceral-, Gefäß- und Thoraxchirurgie, Universitäre Medizin Berlin - Charité Campus Mitte, Berlin, Deutschland
  • N. Günther - Universitätsklinik für Allgemein-, Visceral-, Gefäß- und Thoraxchirurgie, Universitäre Medizin Berlin - Charité Campus Mitte, Berlin, Deutschland
  • W. Schwenk - Universitätsklinik für Allgemein-, Visceral-, Gefäß- und Thoraxchirurgie, Universitäre Medizin Berlin - Charité Campus Mitte, Berlin, Deutschland

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 122. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. München, 05.-08.04.2005. Düsseldorf, Köln: German Medical Science; 2005. Doc05dgch3006

Die elektronische Version dieses Artikels ist vollständig und ist verfügbar unter: http://www.egms.de/de/meetings/dgch2005/05dgch679.shtml

Veröffentlicht: 15. Juni 2005

© 2005 Langelotz et al.
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Gliederung

Text

Einleitung

Traditionelle dozentenorientierte Lernstrategien werden den Gegebenheiten der Erwachsenenlehre häufig nicht gerecht. Die Einführung von Kleingruppen ist sehr personalintensiv. Problemorientiertes Lernen (POL) könnte bei geringerem Personalaufwand die Motivation der Lernenden erhöhen.

Material und Methoden

Medizinstudierende im 4. klinischen Semester wurden zufällig einem strukturierten chirurgischen Praktikum (SP) oder einem POL-Praktikum (POL) zugeordnet. Die Motivation der Studierenden und die Akzeptanz der beiden Praktikumsformen wurden am Ende des Semesters durch einen anonymisierten Fragebogen mit Likertskalen von 1 (sehr gut) bis 6 (ungenügend) beantwortet.

Ergebnisse

98 Studierende (38 m, 61 w) wurden dem SP (n = 49) oder dem POL (n = 49) zugeordnet. Alter, Geschlecht, Berufswunsch und Art der bislang durchgeführten Famulaturen war in beiden Gruppen nicht verschieden. Die Studierenden-Dozenten-Relation war im SP mit 5:1 wesentlich niedriger als im POL mit 7:1. Sowohl die Struktur der Lehrveranstaltung als auch die Dozenten wurden von den POL-Studierenden besser bewertet (p jeweils < 0,01). Die Motivation sich über das Praktikum hinaus mit chirurgischen Fragestellungen zu beschäftigen, war nach dem POL mit 1,8 (0,7) deutlich ausgeprägter als nach dem SP mit 3,1 (1,2) (p<0,01). Das Gesamturteil des SP war mit 3,0 (1,1) wesentlich schlechter als für das POL (1,4 (0,6)) (p<0,01).

Schlussfolgerung

POL im chirurgischen Praktikum erhöht bei geringem Personalaufwand die Akzeptanz und Motivation der Lernenden. POL sollte in zunehmenden Maße in der Aus- und Weiterbildung eingesetzt werden.