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Die Transplantation älterer Spenderorgane führt zu einer modifizierten Immunantwort und einer ausgeprägten chronischen Transplantatdysfunktion
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Veröffentlicht: | 15. Juni 2005 |
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Gliederung
Text
Einleitung
Organmangel und eine veränderte Spender- und Empfängerdemographie führen zunehmend zur Transplantation „marginaler“ Organe. Es ist anzunehmen, dass altersbedingte Veränderungen des Immunsystems auch bei der Transplantation eine Rolle spielen. Diese könnten sowohl durch eine altersabhängige Immunantwort des Empfängers, als auch durch eine veränderte Immunogenität des Transplantats geprägt sein. In einem Nierentransplantationsmodell der Ratte untersuchten wir altersabhängige Veränderungen der Immunogenität des Transplantates und deren Konsequenzen auf die Immunantwort des Empfängers.
Material und Methoden
Nieren von jungen und alten F-344 Spendern (3/18 Mon.) wurden in bilateral nephrektomierte junge Lewis Empfänger (3 Mon.) transplantiert (n=6/Gruppe). Die Nierenfunktion wurde seriell überprüft. Morphologische Veränderungen, zelluläre Infiltrate und MHC Expression wurden zu einem frühen und späten Zeitpunkt untersucht (1 u. 6 Mon.). Die Immunantwort wurde nach 3, 5, 14 Tagen und 1, 3 und 6 Mon. analysiert: a) durchflusszytometrische Bestimmung der T/B-Zell-Frequenz (Blut, Milz); b) Zytokinbestimmung (ELISA); c) Untersuchung der T-Zell-Alloreaktivität im ELISPOT (intrazelluläre IFN-γ Sekretion nach donorspezifischer Stimulation von Empfängermilzzellen); d) immunhistologische/durchflusszytometrische Bestimmung der Frequenz und Aktivität von DCs.
Ergebnisse
Alle Tiere überlebten den Beobachtungszeitraum. Das Verhältnis struktureller Veränderungen (Arterio-/Glomerulosklerose-Index: 6/1 Mon.) stieg um das 2-fache in Transplantaten älterer Spender im Vergleich zu Transplantaten junger Spender. Parallel verschlechterte sich die Nierenfunktion (Proteinurie- Index: 6/1 Mon.) um das 5-fache mit zunehmendem Spenderalter. Zusätzlich zeigte sich eine modifizierte Immunantwort nach der Transplantation von Nieren älterer Spender: die T-Zell-Alloreaktivität war zu einem frühen Zeitpunkt nach Tx in diesen Tieren deutlich erhöht (IFN-γ+ Zellen/106 T Zellen/1 Mon.: alt/420±11 vs. jung/2±1, p<0.01). Parallel zeigte sich eine signifikant verstärkte IL-2, IFN-γ, IL-10 bzw. IL-4 Produktion (alt vs. jung, p<0.01) sowie eine erhöhte T/B-Zell Frequenz (p<0.05). Die Anzahl OX62+ DC war zu einem frühen Zeitpunkt im Transplantat signifikant erhöht (alt vs. jung/d3: 10±1% vs. 4±1%, p=0.01). Nach 6 Mon. waren T/B-Zellantwort, T-Zell-Alloreaktivität sowie IL-2 und IL-10 Produktion in beiden Gruppen vergleichbar, während die IFN-γ und IL-4 Produktion in Empfängern junger Organe signifikant anstieg (jung vs. alt/6 Mon.; p<0.01).
Schlussfolgerung
Zusammengefasst beobachteten wir eine verstärkte Immunantwort in der frühen Phase nach Transplantation in Empfängern von Organen alter Spender als Folge einer veränderten Immunogenität des Transplantats. Die Ergebnisse sind von Relevanz bezüglich einer altersadaptierten Immunsuppression bzw. Organallokation.