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Segmentresektion und Kallusdistraktion via Fixateur Externe - Therapiekonzept für die Behandlung der Osteitis am Unterschenkel
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Veröffentlicht: | 15. Juni 2005 |
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Gliederung
Text
Einleitung
Die Osteomyelitis [OM] ist eine gravierende Erkrankung, deren Häufigkeit für die zweite Hälfte des 20. Jahrhunderts mit 2-3% angegeben wird. Betrifft sie die untere Extremität, hat die Infektsanierung bei gleichzeitigem Erhalt der belastbaren und voll beweglichen Extremität oberste Priorität. Das vorgestellte Verfahren basiert auf den Untersuchungen Ilisarovs. Dabei wird die Defektzone des Knochens (fehlendes Knochensegment nach Resektion) vom ersatzunfähigen oder ersatzschwachen Lager (Ort der OM) in ein gesundes, ersatzstarkes Weichteillager verlegt.
Material und Methoden
Retrospektive Analyse/Nachuntersuchung des Patientengutes von 1998 bis 2003. 22 Patienten, 16 Männer und 6 Frauen (Durchschnittsalter 28 Jahre). Diagnosen: Posttraumatische Tibia-OM: 13 Fälle (59%), anders verursachte OM: 9 Fälle (41%). Zeitraum zwischen ursprünglicher Verletzung (11mal eine Unterschenkelfraktur, 2mal ein Schussbruch, 9mal Folgen einer Weichteilverletzung) und Erstbehandlung der OM: 13 Monate. Zeitraum von der Erstbehandlung bis zur Segmentresektion und Kallusdistraktion: 7 Monate.
Ergebnisse
Infektsanierung und Rekonstruktion der Defektstrecke bei tragfähigem Bein: 18 Patienten. Durchschnittliche Behandlungsdauer bis zur Knochenkonsolidierung: 11 Monate. Ausbehandlung im Fixateur Externe: 11 Patienten. Verfahrenswechsel: 11 Patienten. Durchschnittliche Transportdauer: 45 Tage. Definitive Infektsanierung bei 18 Patienten (81%).
Schlussfolgerung
Die vorgestellt Methode der Behandlung von OM des Unterschenkels stellt ein probates Mittel zur Therapie dieser Erkrankung dar. Gegenüber anderen Verfahren weist sie deutliche Vorteile auf, verlangt jedoch viel Übung und Erfahrung und ist mit einer Reihe von „Fallstricken" behaftet die aber im Behandlungsverlauf relativ problemlos zu beherrschen sind.