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122. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

05. bis 08.04.2005, München

Die subkutane Mastektomie – wann und wie

Meeting Abstract

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  • corresponding author C. J. Gabka - Praxis Plastische Chirurgie, Krankenhaus III. Orden, München
  • D. Theodorou - Praxis Plastische Chirurgie, Krankenhaus III. Orden, München

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 122. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. München, 05.-08.04.2005. Düsseldorf, Köln: German Medical Science; 2005. Doc05dgch2808

Die elektronische Version dieses Artikels ist vollständig und ist verfügbar unter: http://www.egms.de/de/meetings/dgch2005/05dgch509.shtml

Veröffentlicht: 15. Juni 2005

© 2005 Gabka et al.
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Gliederung

Text

Einleitung

Die subkutane Mastektomie als prophylaktische Maßnahme bei ausgeprägter proliferierender Mastopathie oder intraduktalen oder intralobulären Prozessen nahm durch die Entwicklung von Brustimplantaten in den sechziger und siebziger Jahren einen starken Aufschwung. Aufgrund hoher Kapselfibroseraten der häufig subkutan plazierten Implantate waren die Langzeitergebnisse in ästhetischer Hinsicht jedoch nicht befriedigend. Auch aus diesem Grunde wurde die Indikation zunehmend zurückhaltend gestellt.Heute wird die Indikation nur selten gestellt, obwohl durch die Entwicklung der Eigengewebsrekonstruktion der Brust hervorragende ästhetische Ergebnisse nach subkutaner Mastektomie zur Verfügung stehen. Insbesondere bei bilateraler Operation ist der bilaterale TRAM oder DIEP flap eine sehr gute Methode zur Rekonstruktion.

Material und Methoden

Subkutane Mastektomie:Um bei der subkutanen Mastektomie möglichst wenig Drüsengewebe zurüchzulassen ist es wichtig, daß der Drüsenkörper knapp unterhalb der Haut entfernt wird. Allerdings muß retromamillär ein Rest Düsengewebe stehen bleiben, damit die empfindliche Perfusion der Brustwarze erhalten bleibt. Das sogenannte "nipple-coring" führt zu Durchblutungsstörungen und zu einem kompletten Gefühlsverlust. Rekonstruktion:Methode der Wahl ist der Eigengewebsersatz mit dem TRAM/DIEP flap - insbesondere bei bilateraler Operation, da mit dem Gewebsüberschuß vom Bauch beide Mammae in einer Operation rekonstruiert werden können. Bei einer Implantatrekonstruktion muß das Implantat subpektoral eingesetzt werden, da die Haut kein ausreichendes Implantatlager darstellt.

Ergebnisse

Im eigenen Krankengut wurden 40 Patientinnen zwischen 1991 und 2004 operiert. Die häufigste Indikation war die einseitige, prophylaktische Mastektomie bei stattgehabtem, kontralateralem Karzinom (n = 15). Auch wenn bei 26 unserer Patientinnen Implantatrekonstruktionen durchgeführt wurden, ist heute die Eigengewebsrekonstruktion die Methode der Wahl (n = 14).

Schlussfolgerung

Nach den enttäuschenden Langzeit-Ergebnissen der Implantatrekonstruktion mit unbefriedigenden ästhetischen Resultaten sowie Kapselfibroseraten von 100 % bei subkutaner Positionierung hat die Eigengewebsrekonstruktion eine Neubewertung der subkutanen Mastektomie ermöglicht. Der TRAM/DIEP flap bietet auch bei beidseitiger Operation ausreichend Fettgewebe zum Volumenersatz. Durch den Erhalt der gesamten Brusthaut mit Mamille sind hervorragende Rekonstruktionsergebnisse möglich. Gerade im Hinblick auf die Identifizierung von Risikopatientinnen durch humangenetische Untersuchungen stellt sich heute wieder vermehrt die Frage nach der prophylaktischen Mastektomie.In Zusammenschau der gesicherten onkologischen Daten und der Option einer Eigengewebsrekonstruktion der Brust kann heute risikobelasteten Frauen mit der subkutanen Mastektomie eine valide Therapiemöglichkeit angeboten werden.