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122. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

05. bis 08.04.2005, München

Modifizierte Thal-Fundoplicatio zur Prophylaxe eines gastroösophagealen Reflux bei Kindern mit kongenitaler Zwerchfellhernie (CDH)

Meeting Abstract

  • corresponding author C. Wollmann - Kinderchirurgische Klinik, Klinikum Mannheim, Fäkultät der Universität Heidelberg
  • S. Loff - Kinderchirurgische Klinik, Klinikum Mannheim, Fäkultät der Universität Heidelberg
  • H. Wirth - Kinderchirurgische Klinik, Klinikum Mannheim, Fäkultät der Universität Heidelberg
  • S. Hosie - Kinderchirurgische Klinik, Klinikum Mannheim, Fäkultät der Universität Heidelberg
  • I. Jester - Kinderchirurgische Klinik, Klinikum Mannheim, Fäkultät der Universität Heidelberg
  • T. Schaible - Kinderklinik, Klinikum Mannheim, Fakultät der Universität Heidelberg
  • O. Ataman - Kinderchirurgische Klinik, Klinikum Mannheim, Fäkultät der Universität Heidelberg
  • K.L. Waag - Kinderchirurgische Klinik, Klinikum Mannheim, Fäkultät der Universität Heidelberg

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 122. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. München, 05.-08.04.2005. Düsseldorf, Köln: German Medical Science; 2005. Doc05dgch3119

Die elektronische Version dieses Artikels ist vollständig und ist verfügbar unter: http://www.egms.de/de/meetings/dgch2005/05dgch479.shtml

Veröffentlicht: 15. Juni 2005

© 2005 Wollmann et al.
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Gliederung

Text

Einleitung

Neugeborene mit einer kongenitalen Zwerchfellhernie stellen weiterhin eine große Herausforderung für Kinderchirurgen und Neonatologen dar. Neben unmittelbar postnatal respiratorischen Schwierigkeiten ist der weitere Verlauf durch sekundäre Komplikationen gekennzeichnet. Durch fehlende Aufhängung des Magens am Zwerchfell bei linksseitigen Zwerchfelldefekten, kommt es, zu einem gastroösophagealen Reflux. Mittels einer retrospektiven Studie ermittelten wir den Einfluß einer modifizierten Opertionsmethode auf die Entwicklung eines gastroösophagealen Reflux bei Kindern mit linksseitiger kongenitaler Zwerchfellhernie.

Material und Methoden

Zwischen Januar 1998 und Dezember 2002 wurden 82 Neugeborene mit kongenitaler Zwerchfellhernie behandelt. Das Follow-up erfolgte nach 6 Monaten und im Anschluß jährlich über einen maximalen Zeitraum von 5 Jahren. Zur Ermittlung eines gastroösophagealen Reflux dienten Anamnese, obere MDP, 24-h-pH-Metrie und Ösophagogastroskopie. Da im Verlauf gehäuft Zeichen eines GÖR auftraten, änderten wir das Operationsverfahren. Dabei wird Magenfundus nach Verschluß des Zwerchfelldefektes mit 3-5 nichtresorbierbaren Nähten am Ösophagus und Zwerchfellrand befestigt. Dadurch erhält der Magen seine physiologische Form mit einem spitzen His-Winkel.

Ergebnisse

36 Kinder erhielten einen herkömmlichen CDH-Verschluß. 22 (61%) dieser Patienten wiesen klinische oder radiologische Zeichen eines gastroösophagealen Reflux auf, 4 Patienten benötigten eine Antirefluxplastik.Das modifizierte Opertionsverfahren wurde bei 20 Kindern angewendet. Darunter entwickelten 7 (35%) Patienten Zeichen eines gastroösophagealen Reflux.

Schlussfolgerung

Neben der pulmonalen Hypoplasie und entwicklungsneurologischen Defiziten, stellt das Auftreten eines gastroösophagealen Reflux eine schwerwiegende und teilweise mit Wachstumsverzögerung einhergehende Komplikation dar. Die retrospektive Studie zeigt, dass durch die Anwendung des modifizierten Operationsverfahren das Auftreten eines GÖR verringert werden kann. Die Ergebnisse des kombinierten Vorgehens verglichen mit dem konventionellen Verfahren werden derzeit im Rahmen einer prospektiven Studie überprüft.