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122. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

05. bis 08.04.2005, München

Rekombinanter Gerinnungsfaktor VII a (Novo Seven®) senkt Mortalität bei Massenblutungen

Meeting Abstract

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  • corresponding author C. Seebach - Traumatologie, Johann Wolfgang Goethe Universität, Frankfurt am Main, Deutschland
  • I. Marzi - Traumatologie, Johann Wolfgang Goethe Universität, Frankfurt am Main, Deutschland

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 122. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. München, 05.-08.04.2005. Düsseldorf, Köln: German Medical Science; 2005. Doc05dgch3671

Die elektronische Version dieses Artikels ist vollständig und ist verfügbar unter: http://www.egms.de/de/meetings/dgch2005/05dgch471.shtml

Veröffentlicht: 15. Juni 2005

© 2005 Seebach et al.
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Gliederung

Text

Einleitung

Die schnelle Reduktion des Blutverlustes und des Transfusionsbedarfes ist bei Patienten mit Massenblutungen nach Trauma das primäre Behandlungsziel. Oft kommt es im Verlauf zu einer generalisierten lebensbedrohlichen Koagulopathie, die durch konventionelle Therapiemaßnahmen nicht kontrolliert werden kann. Das Management der Massenblutung ist eine klinische Herausforderung. Aufgrund seiner spezifischen Wirkung, die nur am Ort der Gewebeverletzung einsetzt, unterscheidet sich rFVIIa deutlich von den anderen Gerinnungsfaktorpräparaten und stellt ein neues Wirkprinzip bei der Behandlung von Blutungskomplikationen unterschiedlicher Genese dar. In dieser retrospektiven Studie wurde die Wirksamkeit und Sicherheit von rFVIIa in traumatologischen Patienten untersucht.

Material und Methoden

13 unfallchirurgischen Patienten im Alter von 21-74 Jahren mit einer schweren Massenblutung, bei der die Patienten mehr als 15 Erythrozytenkonzentrate (EK) erhielten, wurde mit rekombinanten, aktivierten Faktor VII (rFVIIa; Dosis von 60-112μg/kg) behandelt. Nach der Gabe von rFVIIa wurde der Blutverlust und die benötigte Bluttransfusionsmenge (Anzahl von erhaltenen EK) dokumentiert.Die Mortalität wurde retrospektiv verglichen mit dem vorausgesagtem Outcome, ausgedrückt durch den Trauma Injury Score(TRISS).

Ergebnisse

Nach Gabe von rFVIIa war der Blutverlust in 11 von 13 Patienten (84.6%) Patienten deutlich reduziert und die benötigte Anzahl von Erythrozytenkonzentraten sank. 4 (30.7%) der Patienten starben aufgrund der Massenblutung oder der nachfolgenden Koagulopathie. Im Vergleich sagte der TRISS-Score in 53.2% der Fälle den Tod des Patienten vorraus.

Schlussfolgerung

Die Mortalität einer schweren Massenblutung war deutlich reduziert in der Gruppe der traumatologischen Patienten nach Gabe des rekombinanten Gerinnungsfaktor VII (Novo Seven®).Die Studie deutet darauf hin, dass bei schwerstblutenden Patienten durch die Gabe von rFVIIa (Novo Seven®) innerhalb von Minuten eine effiziente Blutstillung erreicht werden kann.