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122. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

05. bis 08.04.2005, München

Entwicklung und klinische Implementierung einer Behandlungstrage (Critical Care Board-CCB) für schwerverletzte Patienten

Meeting Abstract

  • corresponding author S. Ruchholtz - Klinik für Unfallchirurgie Universitätsklinikum Essen, Essen
  • T. Schroeder - Institut für interventionelle und radiologische Diagnostik Universitätsklinikum Essen, Essen
  • T. Krell - Universität Duisburg-Essen, Institut für Produkttechnologie und Produktentwicklung, Essen
  • D. Bergers - Universität Duisburg-Essen, Institut für Produkttechnologie und Produktentwicklung, Essen
  • A. Fischer - Universität Duisburg-Essen, Institut für Werkstofftechnik, Essen
  • D. Nast-Kolb - Klinik für Unfallchirurgie Universitätsklinikum Essen, Essen

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 122. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. München, 05.-08.04.2005. Düsseldorf, Köln: German Medical Science; 2005. Doc05dgch2557

Die elektronische Version dieses Artikels ist vollständig und ist verfügbar unter: http://www.egms.de/de/meetings/dgch2005/05dgch470.shtml

Veröffentlicht: 15. Juni 2005

© 2005 Ruchholtz et al.
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Gliederung

Text

Einleitung

Die frühe klinische Versorgungsphase schwerverletzter Patienten beinhaltet den Aufenthalt und den Transport in unterschiedlichen Räumlichkeiten zur Diagnostik und Therapie. Zur Optimierung dieser Behandlungsphase wurde eine strahlendurchlässige, CT gängige Transporttrage entwickelt und in der klinischen Routine erprobt.

Material und Methoden

Die Entwicklung des Critical Care Boards (CCB) erfolgte über 3 Prototypen die jeweils in der klinischen Routine erprobt wurden. 1. CCB (Entwicklungszeit - EWZ: 6 Mann-Monate - MM) von 10/01 bis 9 /02; 2. CCB (EWZ: 3 MM) von 10/02 - 12/03; 3. CCB (EWZ: 2 MM; [Abb. 1]) seit 12/03. Die gesamten Entwicklungskosten des patentierten CCB betrugen 77.000 Euro.

Ergebnisse

Im Rahmen der klinischen Erprobung wurden 817 Schockraum (SR)-Versorgungen mit den 3 CCB-Prototypen durchgeführt. Das 3. CCB (Länge: 199 cm, max. Breite: 47 cm) besteht aus kohlefaserverstärktem, Kunststoff mit geringer Wandstärke (1-2 mm) mit stützendem Hartschaumkern (Gesamtdicke 45 mm). Auf dem CCB befindet sich eine 10 mm starke weiche Lagerungsmatte. Seitlich können während der Schockraumphase (z.B. bei Katheteranlage) mobile Armteile (Schnappmechanismus) befestigt werden. Das strahlendurchlässige Material erlaubt die vollständige radiologische Diagnostik. Bewegliche Griffe (n=4 pro Seite) ermöglichen ein ergonomisches Umlagern des CCB mit dem Patienten. Durch zwei breite Klettverschlussbänder erfolgt die Fixierung des Patienten während des Transportes. Das Board passt mit dem Patienten in jede übliche CT-Gantry. Bei der CCT wird zur Stütze des Kopfes eine Karbon-Kopfhalterung eingeschoben und am CCB fixiert. Die klinische Anwendung zeigte Optimierungen hinsichtlich einer Verkürzung der Versorgungszeit [Tab. 1], eine höhere Sicherheit bei den Positionierungen (z.B. CT) und eine sehr ergonomische Handhabung.

Schlussfolgerung

Durch intensive Zusammenarbeit von Medizinern (Unfallchirurgen und Radiologen), Werkstofftechnikern und Produktentwicklern wurde ein ergonomisches, kostengünstiges Produkt mit direktem Nutzen für klinische Routine entwickelt. Ein Vielzahl von Details erlauben den Verbleib und die Behandlung des Patienten auf dem CCB während der gesamten Phase zwischen Klinikaufnahme und definitiver Übernahme in den OP oder auf die Intensivstation. Neben anderen Maßnahmen (z. B. Qualitätsmanagement) war das CCB für eine deutliche Beschleunigung der frühen klinischen Behandlungsphase verantwortlich.