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122. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

05. bis 08.04.2005, München

Inzidenz von Tracheaverletzungen und Behandlungsstrategien in Deutschland : Ergebnisse einer bundesweiten Umfrage

Meeting Abstract

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  • corresponding author T. Schneider - Thoraxklinik-Heidelberg, Chirurgische Abteilung
  • H. Hoffmann - Thoraxklinik-Heidelberg, Chirurgische Abteilung
  • H. Dienemann - Thoraxklinik-Heidelberg, Chirurgische Abteilung

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 122. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. München, 05.-08.04.2005. Düsseldorf, Köln: German Medical Science; 2005. Doc05dgch2772

Die elektronische Version dieses Artikels ist vollständig und ist verfügbar unter: http://www.egms.de/de/meetings/dgch2005/05dgch452.shtml

Veröffentlicht: 15. Juni 2005

© 2005 Schneider et al.
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Gliederung

Text

Einleitung

Tracheaverletzungen sind seltene Ereignisse, hinsichtlich der Inzidenz in Deutschland gibt es bisher nur wenige Daten. Selbst in spezialisierten Institutionen stützt sich die Erfahrung und Behandlungsstrategie auf Einzelfälle.

Material und Methoden

Im Rahmen einer bundesweiten Erhebung wurden 186 chirurgische Abteilungen an Universitätskliniken, Schwerpunktkrankenhäusern und Fachkliniken für Thoraxerkrankungen angeschrieben. Der Zeitraum der Erhebung sollte die Jahre 1996-2000 umfassen. Die Genese und grundsätzliche Behandlungsstrategie (operativ oder konservativ) traumatischer und iatrogener Verletzungen wurde erfragt. Aus 123 Abteilungen liegen vollständig ausgefüllte Fragebögen vor.

Ergebnisse

Auf 75% der Erhebungsbögen (n=91) wurde der Zeitraum 1996-2000 erfasst, in 25% (n=32) betrug der Zeitraum 1-20 Jahre (im Mittel 7,9 Jahre). Insgesamt wurden 161 traumatische Tracheaverletzungen dokumentiert, pro Jahr 28,5 Ereignisse bundesweit. Davon wurden 68% (n=109) operativ versorgt, in 32% (n=52) erfolgte ein konservatives Vorgehen. Ferner wurden insgesamt 436 iatrogene Verletzungen dokumentiert, pro Jahr durchschnittlich 77,8 Ereignisse bundesweit. Hiervon wurden 71% (n=309) operativ, 29% (n=127) konservativ therapiert. In 26 Abteilungen wurden keine Tracheaverletzungen behandelt, an 71 Abteilungen bis zu 1 Tracheaverletzung, in 18 Abteilungen 1-3 Ereignisse pro Jahr versorgt. Nur 7 Abteilungen wiesen einen Erfahrungshintergrund von mehr als 3 Ereignissen pro Jahr auf.

Schlussfolgerung

Tracheaverletzungen sind seltene Ereignisse. Bundesweit kam es im Erhebungszeitraum zu durchschnittlich 28 traumatischen und 78 iatrogenen Verletzungen pro Jahr. Aufgrund der Seltenheit ist der Erfahrungshintergrund in den einzelnen Kliniken gering. Bundesweit versorgen nur 7 chirurgische Abteilungen mehr als 3 Patienten mit einer Tracheaverletzung pro Jahr.