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Akute Ischämie der oberen Extremität: Ist die Embolektomie als Therapie ausreichend?
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Veröffentlicht: | 15. Juni 2005 |
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Gliederung
Text
Einleitung
Die akute Ischämie der oberen Extremität ist deutlich seltener als die Ischämie der unteren Extremität. Sie kann wegen der vielfältigen Funktionsverluste sehr eingreifend sein. Ursächlich sind überwiegend Embolien unterschiedlichster Genese gefolgt von arteriellen Thrombosen bei chronisch arterieller Verschlusskrankheit sowie Traumen und entzündlichen Erkrankungen. Vorgehen und Kriterien für den Extremitätenerhalt wurden am eigenen Patientengut aufgearbeitet.
Material und Methoden
Von 1/2000 bis 9/2004 wurden 41 Patienten mit akuter Durchblutungsstörung des Arms behandelt. Primärdiagnostik war bei allen Patienten eine Duplexsonographie des Arms, bei 35 Patienten (85%) eine Angiographie. Die Revaskularisation erfolgte mittels interventioneller oder operativer Verfahren sowie Kombinationsverfahren.
Ergebnisse
Von den 41 Patienten wurden 8 Patienten (20%) nach Vorbehandlung und Komplikationen aus auswärtigen Häusern zuverlegt, mit einer duchschnittlichen Ischämiedauer von 24 h. Die Verschlüsse betrafen 3x die A. subclavia/A.axillaris, 30x die A. brachialis und 8x die Unterarmarterien und den Hohlhandbogen. Bei allen Patienten bestand eine Gefährdung der Extremität. 19 Patieten wurden bei klarer Ätiologie und Emboluslokalisation in der A. brachialis sofort embolektomiert. Bei 3 Patienten mit traumatischer Läsion der A. subclavia und der A. brachialis erfolgte die Rekonstruktion mittels Bypass. Bei 17 Patienten wurde der transfemorale Zugangsweg der Angiographie zur interventionellen Therapie (mit Lyse) in gleicher Sitzung genutzt. Im weiteren Verlauf erfolgte bei 2/17 Lysepatienten der Therapiewechsel zum operativen Eingriff. Bei 40 Patienten konnte ein Extremitätenerhalt erzielt werden; ein Patienten (2,5%) verlor den rechten Arm nach einer verzögerten Diagnostik und einer Ischämiedauer von 48 h.
Schlussfolgerung
Die akute Durchblutungsstörung der oberen Extremität muss umgehend gefäßchirurgisch diagnostiziert werden. Die Angiographie bietet neben der genauen Lokalisationsdiagnostik die Möglichkeit der interventionellen Therapie. Interventionelle und operative Verfahren sollten an Zentren mit entsprechender Erfahrung durchgeführt werden, da Primärtherapieversager zum Extremitätenverlust führen können.