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Der prädiktive Wert der intraoperativen Parathormonbestimmung für die schwere Hypokalzämie nach Schilddrüsenoperationen
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Veröffentlicht: | 15. Juni 2005 |
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Gliederung
Text
Einleitung
Kurzstationäre Schilddrüsenchirurgie wird durch das Risiko einer schweren postoperativen Hypokalzämie limitiert. Prädiktive Faktoren für das postoperative Hypokalzämierisiko sind daher notwendig.
Material und Methoden
In einer prospektiven Untersuchung an 245 Patienten, die einer Schilddrüsenoperation unterzogen wurden, wurde Parathormon (PTH) 10 Minuten nach der Schilddrüsenresektion sowie am 4. postoperativen Tag mit einem kommerziellen Enzymimmunoassay (Normwerte: 12-65 ng/l) bestimmt. Am 2. postoperativen Tag erfolgte bei allen Patienten die Messung des Serumkalziumspiegels.
Ergebnisse
Bei 27 Patienten (Gruppe A) wurden intraoperativ PTH-Werte < 5 ng/l gemessen. 218 Patienten (Gruppe B) wiesen intraoperativ PTH-Werte ≥ 5 ng/l auf. Postoperativ hatten Patienten der Gruppe A signifikant niedrigere Kalzium- und PTH-Spiegel im Vergleich zu den Patienten der Gruppe B (p>0,0001). Eine schwere Hypokalzämie (<1,8 mmol/l) am 2. postoperativen Tag bestand bei 9 Patienten (33%) der Gruppe A und bei 11 Patienten (5%) der Gruppe B (p<0,0001). Der positive prädiktive Wert eines intraoperativen PTH < 5 ng/l füe eine schwere Hypokalzämie betrug 33%, der negativ prädiktive Wert 95%.
Schlussfolgerung
Mit einer schweren Hypokalzämie muß bei jedem dritten Patienten mit einem intraoperativen PTH - Wert < 5 ng/l gerechnet werden. Das Risiko einer schweren Hypokalzämie bei einem Patienten mit einem intraoperativen PTH - Wert ≥ 5 ng/l beträgt demgegenüber nur 5%. Durch die intraoperative PTH - Messung können Risikopatienten für eine schwere postoperative Hypokalzämie identifiziert werden.