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Malignomrekurrenz unter Immunsuppression nach Organtransplantation (NTX, PNTX)
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Veröffentlicht: | 15. Juni 2005 |
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Gliederung
Text
Einleitung
Die immunsuppressive Therapie nach Organtransplantation favorisiert neben der de novo Entstehung maligner Tumore auch die Metastasierungswahrscheinlichkeit nach kurativ behandeltem Mallignom. Zur Vermeidung einer durch Immunsuppressiva getriggerten Metastasierung maligner Tumore wird für eine Organtransplantation ein Mindestabstand von fünf Jahren nach kurativer Tumortherapie empfohlen.
Material und Methoden
Innerhalb von 24 Monaten wurden an unserer Klinik 180 Organtransplantationen durchgeführt (NTX und PNTX), davon war in 6 Fällen anamnestisch ein Malignom kurativ therapiert worden (papilläres Schilddrüsenkarzinom n=1; Teratokarzinom des Hodens n=2; Nierenzellkarzinom n=3). Untersucht wurde die Häufigkeit auftretender Metastasen unter Immunsuppression.
Ergebnisse
In zwei Fällen kam es zur histologisch gesicherten Metastasierung unter Immunsuppression: A.18 Jahre nach operativ und chemotherapeutisch saniertem Teratokarzinom des Hodens kam es innerhalb von 76 Tagen nach NTX unter einer Triple-Immunsuppression zu einer letal verlaufenden pulmonalen Metastasierung. B. 10 Jahre nach unilateraler Nephrektomie wegen eines Nierenzellkarzinoms kam es 20 Monate nach PNTX unter einer Immunsuppression zu einer Rippenmetastase, die in sano reseziert wurde.
Schlussfolgerung
Die immunsuppressive Therapie nach Organtransplantation erhöht das Risiko einer Tumorrekurrenz auch viele Jahre nach kurativ saniertem Malignom.