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122. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

05. bis 08.04.2005, München

Die komplizierte Sigmadivertikulitis – soll die laparoskopisch assistierte Sigmaresektion frühelektiv oder im entzündungsfreien Intervall durchgeführt werden?

Meeting Abstract

  • corresponding author C. Reissfelder - Chirurgische Klinik I, Abteilung für Allgemein-, Gefäß- und Thoraxchirurgie, Charité, Universitätskliniken Berlin, Campus Benjamin Franklin
  • J. P. Ritz - Chirurgische Klinik I, Abteilung für Allgemein-, Gefäß- und Thoraxchirurgie, Charité, Universitätskliniken Berlin, Campus Benjamin Franklin
  • A. J. Kroesen - Chirurgische Klinik I, Abteilung für Allgemein-, Gefäß- und Thoraxchirurgie, Charité, Universitätskliniken Berlin, Campus Benjamin Franklin
  • H. J. Buhr - Chirurgische Klinik I, Abteilung für Allgemein-, Gefäß- und Thoraxchirurgie, Charité, Universitätskliniken Berlin, Campus Benjamin Franklin

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 122. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. München, 05.-08.04.2005. Düsseldorf, Köln: German Medical Science; 2005. Doc05dgch2501

Die elektronische Version dieses Artikels ist vollständig und ist verfügbar unter: http://www.egms.de/de/meetings/dgch2005/05dgch310.shtml

Veröffentlicht: 15. Juni 2005

© 2005 Reissfelder et al.
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Gliederung

Text

Einleitung

Die laparoskopisch-assistierte Sigmakontinuitätsresektion hat sich zu einem Routineverfahren bei der Sigmadivertikelkrankheit entwickelt. Unklar ist bislang, welcher Zeitpunkt nach einem akuten Entzündungsschub einer komplizierten Sigmadivertikulitis für die Durchführung einer komplikationsarmen Operation geeignet ist. Ziel dieser prospektiven Untersuchung war es, die Ergebnisse der frühelektiv nach einem Schub und elektiv im entzündungsfreien Intervall durchgeführten laparoskopischen Sigmaresektion zu vergleichen, um die Wahl des idealen Operationszeitpunktes zu überprüfen.

Material und Methoden

Seit Januar 1998 wurden alle Patienten mit einer Sigmadivertikelkrankheit mit der Stadieneinteilung nach Hansen und Stock/ Hinchey prospektiv erfasst und hinsichtlich Krankheitsverlauf, Op-Befunden und postoperativen Verlauf (Kostaufbau, Analgesie, Komplikationen) prospektiv dokumentiert. Patienten mit einer komplizierten Sigmadivertikulitis (Hansen und Stock IIa und IIb) wurden 2 Gruppen zugeordnet. Gruppe I mit einer frühelektiven laparoskopisch assistierten Sigmaresektion (7 - 10 Tage nach antibiotischer Anbehandlung). Gruppe II mit einer laparoskopisch assistierten Sigmaresektion im entzündungsfreien Intervall (mind. 6 Wochen nach initialer stationären Aufnahme). Ausschlusskriterien waren: Notfalleingriffe, generalisierte Peritonitis, ausgedehnte abdominelle Voroperationen.

Ergebnisse

Im Untersuchungszeitraum von 1/1998 bis 8/2004 wurden 419 Patienten mit einer Divertikelkrankheit stationär behandelt. 210 Patienten (49,6%) davon wurden laparoskopisch reseziert. 116 Patienten wurden Gruppe I und 94 Patienten Gruppe II zugeordnet. Hinsichtlich Alter, ASA-Score, Vorerkrankungen und Ausmaß der Entzündung unterschieden sich die Gruppen nicht. Postoperativ blieben 156 Patienten (74,3%) ohne Komplikationen, 42 Pat. entwickelten Minor-Komplikationen (BDA, Darmatonie, Hämatom, HWI). Kein Patient verstarb. Bei 8 Patienten (8x Gruppe I) kam es zur Ausbildung einer Anastomoseninsuffizienz. Die übrigen Ergebnisse hinsichtlich OP-Dauer, Kostaufbau, Komplikationsrate und stationärer Verweildauer sind tabellarisch angegeben. [Tab. 1]

Schlussfolgerung

1.Die laparoskopische Sigmaresektion bei komplizierter Sigmadivertikulitis kann unabhängig vom Operationszeitpunkt in der Mehrzahl der Fälle ohne Konversion durchgeführt werden.2.Die Operation im entzündungsfreien Intervall weist im Vergleich zur frühelektiven Resektion eine geringere Komplikationsrate, eine schnellere Erholung der gastrointestinalen Funktion und eine verkürzte postoperative Liegedauer auf.3.Patienten mit einer komplizierten Sigmadivertikulitis sollten nach initialer stationären antibiotischen Behandlung elektiv im entzündungsfreien Intervall operiert werden.