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Remyelinisierung von demyelinisierten Läsionen des zentralen Nervensystems im Primaten durch Transplantation von olfaktorischen Gliazellen
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Veröffentlicht: | 15. Juni 2005 |
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Gliederung
Text
Einleitung
Normalerweise findet im zentralen Nervensystem keine Regeneration im Gegensatz zum peripheren Nervensystem statt. Einzige Ausnahme ist jedoch das olfaktorische System, in welchen lebenslang Axone regenerieren. Verantwortlich dafür sind die olfaktorischen Gliazellen (Olfactory ensheathing cells, OECs). Es sind pluripotente Zellen und zeigen in vitro Eigenschaften sowohl von Schwann Zellen als auch von Astrozyten. Im Bulbus olfaktorius bilden diese speziellen Gliazellen kein Myelin, es konnte jedoch am Rattenmodell gezeigt werden, dass OECs nach Transplantation in demyelinisierte Läsionen beginnen Myelin zu produzieren. Im Hinblick auf die klinische Anwendung stellt sich nun die Frage ob dieses Potential, demyelinisierte Nervenfasern im ZNS wieder zu remyelinisieren, auch im Primaten zutrifft.
Material und Methoden
Olfactory ensheathing cells wurden von adulten Schweinen präpariert und die Eigenschaften in vitro wurden nach 7 Tagen in Kultur charakterisiert. Die in hoher Reinheit gewonnenen Zellen wurden dann in demyelinisierte Läsionen des Rückenmarks vom African green monkey transplantiert. Das Ausmaß der Remyelinisierung wurde 21 Tage nach Transplantation bestimmt.
Ergebnisse
Die olfaktorischen Gliazellen vom adulten Schwein konnten in hoher Reinheit gewonnen und kultiviert werden und waren damit zur Transplantation geeignet. Die in vitro Chrakterisierung der Zellen konnte eine Co-lokalisation von dem typischen OECs-Marker, p75NGFR, mit GFAP einerseits und S100 andererseits nachweisen. Somit sind diese Zellen weder eindeutig dem PNS noch dem ZNS zuzuordnen.Die Zelltransplantation von OECs in demyelinisierte Läsionen des Rückenmarks vom Primaten resultierte in hoher Remyelinisierung und auch in der Wiederherstellung der Nervenleitgeschwindigkeit. Dieses ist die erste Demonstration einer Remyelinisierung im zentralen Nervensystem des Primaten.
Schlussfolgerung
Die Ergebnisse dieser Studie lassen auf eine eventuelle klinische Anwendung von myelin-bildenden Zellen bei demyelinisierenden Erkrankungen, Kompressionssyndromen oder Tumoren zur Remyelinisierung schliessen.