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Ergebnisse nach rein ventraler Versorgung an BWS und LWS bei traumatischen Wirbelkörperfrakturen
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Veröffentlicht: | 15. Juni 2005 |
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Gliederung
Text
Einleitung
Die Behandlung von traumatischen Wirbelkörperfrakturen des thorakalen und lumbalen Wirbelsäulenabschnitts bedarf einer korrekten Behandlungsstrategie, die Versorgungsarten je nach Frakturtyp reichen von rein dorsalen, rein ventralen bis dorsoventrale Verfahren. Das Ziel aller Verfahren muß die Vermeidung kyphotischer Fehlstellungen, Pseudarthrosen oder Instabilitäten der lasttragenden Wirbelsäule bei minimierter Eingriffsmorbidität sein. Diesem Anspruch müssen sich alle verschiedenen Versorgungsstrategien stellen.
Material und Methoden
In einer prospektiven Studie wurden bei 23 Patienten von TH8 - L2 in den Jahren 01/2002 - 12/2003 eine rein ventrale Instrumentierung der Wirbelsäulenfraktur durchgeführt. Die Erfassung der Patienten erfolgte mit den Verlaufs-bögen der Wirbelsäulenverletzten der Deutschen Gesellschaft für Unfallchirurgie. Dokumentiert wurden hierbei allgemeine Daten, Frakturtypen, mono- und bisegmentaler Kyphosewinkel, OP-Daten und postoperative Verlaufsdaten hinsichtlich persönlichem Befinden und Röntgenvermessung. Der Nachuntersuchungszeitraum beträgt ein Jahr.
Ergebnisse
23 Patienten mit einem durschnittlichen Alter von 32.7 Jahren (Median 36 a), mit meist frischen (n=21 (91.7%)) Wirbelkörperfrakturen des Typs A3 (17 (74%))wurden rein ventral monosegmental (n=9) oder bisegmental (n=14) mit Beckenkammspan (n=10) oder Cage (n=13) und ventraler winkelstabiler Plattenosteosynthese minimalinvasiv versorgt. Im thorakalen und thorakolumbalen Abschnitt mittels Thorakoskopie, im lumbalen Anteil mittels Minilumbotomie. Intra- und postoperative Komplikationen wurden nicht gesehen. Die Aufrichtung und korrekte Materiallage erfolgte mittels postoperativem CT. Die Nachuntersuchung erfolgte bis zu einem Jahr und zeigt bis zum jetzigen Zeitpunkt ein anhaltend gutes Ergebnis hinsichtlich Schmerzreduktion und Korrekturerhalt. An Komplikationen ergaben sich bei zwei Patienten ein postoperativer Pleuraerguß, der einen unkomplizierten Verlauf nahm. [Tab. 1]
Schlussfolgerung
Rein ventrale minimalinvasive Verfahren mit Stabilisierung von traumatischen Wirbelkörperfrakturen des AO-Typs A3 sind aufwendig und bedürfen einer guten präoperativen Planung. Der Patient muß pulmonal gut vorbereitet sein. Die Verlaufsbeobachtung nach einem Jahr zeigt eine anhaltend gute Aufrichtung mit deutlicher Schmerzreduktion.