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122. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

05. bis 08.04.2005, München

Rektumkarzinom - Differenzierte Entscheidung zur neoadjuvanten Therapie durch MRT-Diagnostik

Meeting Abstract

  • corresponding author W. Kneist - Klinik und Poliklinik für Allgemein- und Abdominalchirurgie, Johannes Gutenberg Universität Mainz
  • K. Oberholzer - Klinik und Poliklinik für Radiologie, Johannes Gutenberg Universität Mainz
  • N. Simiantonaki - Institut für Pathologie, Johannes Gutenberg Universität Mainz
  • B. Knerr - Klinik und Poliklinik für Allgemein- und Abdominalchirurgie, Johannes Gutenberg Universität Mainz
  • T. Junginger - Klinik und Poliklinik für Allgemein- und Abdominalchirurgie, Johannes Gutenberg Universität Mainz

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 122. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. München, 05.-08.04.2005. Düsseldorf, Köln: German Medical Science; 2005. Doc05dgch3705

Die elektronische Version dieses Artikels ist vollständig und ist verfügbar unter: http://www.egms.de/de/meetings/dgch2005/05dgch081.shtml

Veröffentlicht: 15. Juni 2005

© 2005 Kneist et al.
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Gliederung

Text

Einleitung

Befall des zirkumferentiellen Resektionsrandes (CRM) nach totaler mesorektaler Exzision (TME) bedeutet ein hohes Lokalrezidivrisiko. Der minimale Tumorabstand zum CRM wird als Prognosefaktor angenommen. Als cut-off Werte werden Abstände von 1 mm und 2 mm diskutiert.Ziel einer prospektiven Studie ist es zu klären, inwieweit eine präoperative Magnet Resonanz Tomographie (MRT) zur Bestimmung des minimalen Tumorabstandes zum CRM geeignet ist und somit der Selektion von Patienten zur neoadjuvanten Therapie dienen kann.

Material und Methoden

30 konsekutive Patienten mit Rektumkarzinom erhielten eine hochauflösende MRT-Untersuchung des Beckens (modified SENSitivity Encoding, mSENSE). T-Kategorie (cT) und N-Kategorie (cN) sowie der minimale Abstand zum CRM wurden bestimmt. Nach TME (n=28) und transanaler minimal-invasiver Tumorabtragung (n=2) wurden die Ergebnisse der Bildgebung mit den Ergebnissen der standardisierten pathohistologischen Aufarbeitung verglichen.

Ergebnisse

Die N-Kategorie stimmte bei 21 Patienten mit der Pathohistologie überein. Bei fünf Patienten wurde sie falsch-positiv bei 2 Patienten falsch-negativ eingeschätzt. Die T-Kategorie stimmte für 25 Patienten mit dem pathohistologischen Befund überein. 2 pT4- und ein pT3-Karzinom wurden unter- und 2 pT2-Karzinome überschätzt. Die bildgebend und pathohistologisch bestimmten minimalen Tumorabstände zum CRM unterschieden sich nicht (Median und Streubereich: 5,0 mm; 0-35,0 mm vs. 3,5 mm; 0-25,0 mm; p=1,000).Von 17 pT3-Karzinomen wurden im MRT 16 richtig erkannt; ein pT3-Karzinom mit minimalem Abstand von 8 mm zum CRM wurde als cT2-Karzinom unterschätzt. Von den 17 Patienten mit pT3-Karzinom hatten 5 (29%) einen minimalen Abstand zum CRM ≤ 2 mm (≤ 1mm: n=3; 0 mm: n=2). Bei 7 dieser 17 Patienten lag eine pT3 pN0 Situation vor wobei der minimale Abstand zum CRM nach MRT- und pathohistologischer Untersuchung nur bei 1 dieser 7 Patienten bei ≤ 2 mm lag.

Schlussfolgerung

Durch präoperative MRT-Diagnostik können die Patienten mit erhöhtem Rezidivrisiko genauer identifiziert und gezielt einer neoadjuvanter Therapie zugeführt werden.