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121. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

27. bis 30.04.2004, Berlin

Quantitative sonographische Perfusionsanalyse von Pankreastumoren

Poster

  • presenting/speaker Stephan Kersting - Klinik für Viszeral-, Thorax- und Gefäßchirurgie der Technischen Universität Dresden
  • R. Konopke - Klinik für Viszeral-, Thorax- und Gefäßchirurgie der Technischen Universität Dresden
  • F. Kersting - Klinik für Viszeral-, Thorax- und Gefäßchirurgie der Technischen Universität Dresden
  • I. Alldinger - Klinik für Viszeral-, Thorax- und Gefäßchirurgie der Technischen Universität Dresden
  • H.D. Saeger - Klinik für Viszeral-, Thorax- und Gefäßchirurgie der Technischen Universität Dresden
  • A. Bunk - Klinik für Viszeral-, Thorax- und Gefäßchirurgie der Technischen Universität Dresden

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 121. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. Berlin, 27.-30.04.2004. Düsseldorf, Köln: German Medical Science; 2004. Doc04dgch0869

Die elektronische Version dieses Artikels ist vollständig und ist verfügbar unter: http://www.egms.de/de/meetings/dgch2004/04dgch637.shtml

Veröffentlicht: 7. Oktober 2004

© 2004 Kersting et al.
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Gliederung

Text

Einleitung

Die kontrastmittelverstärkte Sonographie ist ein neues Untersuchungsverfahren, mit dem u.a. die Erfassung des Perfusionsverhaltens von Pankreasprozessen ermöglicht wird. Zur Objektivierung dieser Aussagen verwendeten wir die Softwareoption 'Axius ACQ Auto-Tracking Contrast Quantification' (Siemens Medical Solution Issaquah/USA), die das Perfusionsverhalten unterschiedlicher Pankreasabschnitte nach Gabe von Ultraschallkontrastmittel vergleichend abbilden kann. Ziel dieser Studie war es, objektive differentialdiagnostische Kriterien im Perfusionsverhalten verschiedener Pankreasveränderungen zu erarbeiten.

Material und Methoden

Im Zeitraum von März bis Oktober 2003 wurden insgesamt 55 Patienten mit verschiedenen Erkrankungen der Bauchspeicheldrüse mittels kontrastmittelverstärkter Sonographie (Sonovue, 2.4ml Bolus i.v.) untersucht und das Kontrastierungsverhalten im Postprocessing mit Axius ACQ ausgewertet. Primär evaluierten wir das Perfusionsverhalten am normalen Pankreas bei 10 Patienten im Rahmen anderer Kontrastmittel-Sonographien. Bei allen in die Untersuchung aufgenommenen Patienten mit tumorösen Raumforderungen des Pankreas wurde die Diagnose histologisch gesichert. Im Postprocessing wurden ROIs (‚regions of interest') sowohl in der tumorverdächtigen Struktur als auch im umgebenden normalen Pankreasgewebe definiert und jeweils mit Axius ACQ evaluiert. Dabei wurden die Perfusionsänderungen über den Beobachtungszeitraum graphisch dargestellt [Abb. 1] und aus den Kurvenverläufen die Maximale Intensitätszunahme (Imax), die Mittlere Ankunftzeit des Kontrastmittels (tmean) und die Zeit bis Erreichen der Peak-Intensität (tpeak) errechnet. Diese Daten wurden entsprechend der histologischen Gruppen getrennt nach Mittelwert und Range ausgewertet.

Ergebnisse

Es lassen sich für die verschiedenen Entitäten jeweils typische Kurvenverläufe erstellen, die ein spezifisches Perfusionsverhalten dem jeweiligen Pankreasprozess zuordnen. Im gesunden Pankreas fanden wir ein gleichmäßiges Anfluten des Kontrastmittels mit einer mittleren Anflutzeit von 12,9 sec. post injectionem. Die durchschnittliche Maximale Intensitätszunahme beträgt 4.6 dB. Im Vergleich dazu zeigt sich beim duktalen Adenokarzinom eine längere Anflutzeit des Kontrastmittels, eine deutlich geringere Maximale Intensitätzunahme und ein spätes Erreichen der Peak-Intensität. Die insbesondere in den Randbereichen deutlich stärker vaskularisierten zystischen Neoplasien zeigen eine kürze Anflutzeit und eine deutlich kürzere Zeit bis zum Erreichen der Peak-Intensität als gesundes Pankreasgewebe. Inkonsitente Werte zeigten sich bei Patienten mit inhomogenen Echoreflexen bei chronischer Pankreatitis. Es scheint sich jedoch insbesondere bei den differentialdiagnostisch schwierigen echoarmen Raumforderungen in einer chronischen Pankreatits eine Tendenz zu einer höheren Peak- Intensität und einem früheren Erreichen der Maximalen Intensitätszunahme als bei duktalen Adenokarzinomen abzuzeichnen.

Schlussfolgerung

Die Ergebnisse zeigen, dass die kontrastmittelverstärkte Sonographie in Kombination mit Axius ACQ eine geeignete Methode ist, um Unterschiede im Perfusionsverhalten verschiedener Pankreasveränderungen zu objektivieren. Dabei lassen sich bestimmte Parameterkonstellationen und Kurvenverläufe für die jeweiligen Pankreasprozesse erfassen und zu differentialdiagnostischen Aussagen nutzen.