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121. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

27. bis 30.04.2004, Berlin

Operative Therapie der intestinalen Primären Non-Hodgkin Lymphome: Ergebinsse aus den prospektiven Deutschen Multizenterstudien 01/92 und 12/96

Poster

  • presenting/speaker Jens Brockmann - Klinik und Poliklinik für Allgemeine Chirurgie des UKM, Münster
  • C. Doht - Klinik und Poliklinik für Allgemeine Chirurgie des UKM, Münster
  • N. Senninger - Klinik und Poliklinik für Allgemeine Chirurgie des UKM, Münster
  • N. Willich - Klinik und Poliklink für Strahlentherapie des UKM, Münster
  • P. Koch - Medizinische Klinik A des UKM, Münster

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 121. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. Berlin, 27.-30.04.2004. Düsseldorf, Köln: German Medical Science; 2004. Doc04dgch1219

Die elektronische Version dieses Artikels ist vollständig und ist verfügbar unter: http://www.egms.de/de/meetings/dgch2004/04dgch625.shtml

Veröffentlicht: 7. Oktober 2004

© 2004 Brockmann et al.
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Gliederung

Text

Einleitung

Wie auch bei primären gastralen Non-Hodgkin-Lymphomen (NHL) ist auch bei den noch selteneren intestinalen NHL ein optimales Therapieregimen nicht geklärt.

Material und Methoden

Aus den o.g. Studien wurden 132 operierte Patienten mit einem primären intestinalen NHL identifiziert. Nach Ausschluss von 19 Patienten wurden 113 Patienten sämtlicher histologischer Subtypen und allen Stadien nach Musshoff bezüglich prognostischer Faktoren, Überleben, rezidivfreiem Überleben prosepektiv analysiert. Für die ermittelten prognostischen Kriterien wurde mittels der Cox-Regression eine Multivariatenanalyse durchgeführt.

Ergebnisse

Bei 90% aller Patienten wurde die NHL-Diagnose erst durch Operation gestellt. Hierbei fanden sich 55 Patienten mit einem Dünndarmbfall, 50 Patienten mit einem Befall der Ileozökalregion und 8 Patienten mit einem primären Colon/Rektum NHL. Die mittlere Nachbeobachtungszeit betrug 56,9 Monate (Bereich: 0-114) bei einem ursachenspezifischen Gesamtüberleben von 79,1%. Das Geschlechtsverhältnis betrug 1:1,8 (w:m). Die perioperative Mortalität betrug 0% und die Mortalität lag bei 17%. Bezüglich des Gesamtüberlebens fanden sich in der univariaten Analyse signifikant bessere Überlebensraten für jüngere Patienten (<45J.), für Patienten mit einem Karnofsky-Index von 10, bei einem Ileozökalbefall, keinem Vorliegen eines T-Zell-Lymphoms, unifokalem Befall, sowie bei einer erzielten R0-Resektion. Im Rahmen der multivariaten Analyse waren männliches Geschlecht, erhöhte praeoperative LDH-Werte (>240 U/l) und ein multifokaler Befall prognostisch für das Gesamtüberleben, wie auch nach Remission (n=106) für das rezidivfreie Überleben, signifikant ungünstiger. Sowohl Alter, Tumordurchmesser, Tumorlokalisation, histologischer Subtyp, Tumorstadium, wie auch der Resektionsgrad ergaben in der multivariaten Analyse keine signifikanten Unterschiede hinsichtlich des Überlebens.

Schlussfolgerung

Die Chirurgie stellt nach wie vor einen wichtigen Teil in der Diagnostik wie auch in der Therapie der intestinalen NHL dar. Operationskomplikationen sind selten schwerer Natur. Die Überlebensdaten sind mit der bisherigen Literatur vergleichbar, jedoch zeigte sich für hochmaligne wie auch für T-Zell NHL ein besseres Überleben, welches auf die studienspezifische adjuvante Strahlentherapie zurückzuführen ist und für diese Patienten empfohlen werden sollte. Das schlechtere Outcome der intestinalen NHL im Vergleich zu den gastralen NHL ist auf die höhere Inzidenz eines multifokalen Befalls und der T-Zell NHL zurückzuführen.