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121. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

27. bis 30.04.2004, Berlin

Die Leberresektion mittels Endo-Vascularstapler: sichere und schnelle, im klinischen Alltag bewährte Dissektionstechnik

Poster

  • presenting/speaker Peter Schemmer - Chirurgische Universitätsklinik, Abteilung für Allgemein-, Viszeral- und Unfallchirurgie, Universität Heidelberg, Heidelberg, Deutschland
  • U. Hinz - Chirurgische Universitätsklinik, Abteilung für Allgemein-, Viszeral- und Unfallchirurgie, Universität Heidelberg, Heidelberg, Deutschland
  • A. Mehrabi - Chirurgische Universitätsklinik, Abteilung für Allgemein-, Viszeral- und Unfallchirurgie, Universität Heidelberg, Heidelberg, Deutschland
  • N. Leibfried - Chirurgische Universitätsklinik, Abteilung für Allgemein-, Viszeral- und Unfallchirurgie, Universität Heidelberg, Heidelberg, Deutschland
  • P. Büchler - Chirurgische Universitätsklinik, Abteilung für Allgemein-, Viszeral- und Unfallchirurgie, Universität Heidelberg, Heidelberg, Deutschland
  • R. Ludwig - Chirurgische Universitätsklinik, Abteilung für Allgemein-, Viszeral- und Unfallchirurgie, Universität Heidelberg, Heidelberg, Deutschland
  • W. Uhl - Chirurgische Universitätsklinik, Abteilung für Allgemein-, Viszeral- und Unfallchirurgie, Universität Heidelberg, Heidelberg, Deutschland
  • H. Friess - Chirurgische Universitätsklinik, Abteilung für Allgemein-, Viszeral- und Unfallchirurgie, Universität Heidelberg, Heidelberg, Deutschland
  • M.W. Büchler - Chirurgische Universitätsklinik, Abteilung für Allgemein-, Viszeral- und Unfallchirurgie, Universität Heidelberg, Heidelberg, Deutschland

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 121. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. Berlin, 27.-30.04.2004. Düsseldorf, Köln: German Medical Science; 2004. Doc04dgch0631

Die elektronische Version dieses Artikels ist vollständig und ist verfügbar unter: http://www.egms.de/de/meetings/dgch2004/04dgch623.shtml

Veröffentlicht: 7. Oktober 2004

© 2004 Schemmer et al.
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Gliederung

Text

Einleitung

Die Leberteilresektion gehört zu den Standardverfahren in der Chirurgie. Unterschiedliche zeitaufwendige Techniken stehen für die Dissektion des Leberparenchyms zur Verfügung. Die Anwendung von Staplern hat sich bei einer Vielzahl von Eingriffen im Gastrointestinaltrakt und bei Lungenteilresektionen als schnelles und sicheres Verfahren bewährt. Die erste Serie von prospektiv dokumentierten 134 Stapler-Hepatektomien wurde mit dem Ziel durchgeführt das Verfahren auf Praktikabilität und Sicherheit zu prüfen.

Material und Methoden

In der Zeit von Oktober 2001 bis Mai 2003 wurden in unserer Klinik 188 Leberresektionen zur Entfernung von Tumoren oder aufgrund von anderen Indikationen durchgeführt und prospektiv dokumentiert. Das Resektionsverfahren wurde vom jeweiligen Chirurgen zufällig gewählt. Während 54 Patienten (65 Jahre, ♂: 63%, ♀: 37%) einer konventionelle Leberresektion mittels CUSA, elektrischem Messer, bipolarer Pinzette und stumpfer Dissektion unterzogen wurden (Hemi. re./li.: 17%/2%, erw. Hemi. re./li.: 2%/4%, Segmentresektion: 75%), kam für die Parenchymphase bei 134 Patienten (63 Jahre, ♂: 54%, ♀: 46%) der Endo-Vascular-Stapler zum Einsatz (Hemi. re./li.: 22%/11%, erw. Hemi. re./li.: 17%/6%, Segmentresektion: 44%). Nach üblichem Zugang über eine quere Oberbauchlaparotomie erfolgt die Mobilisierung der Leber und ggf. die Präparation des Konfluenz der Lebervenen und des Leberhilus. Nach üblicher schrittweiser Okklusionstechnik der Lebergefässe und Demarkierung des abhängigen Leberparenchyms wird die Resektionslinie mit elektrischem Messer vorgezeichnet. Unter Crushen des Parenchyms zwischen den Branchen einer Spezialklemme erfolgt innerhalb von 5 Minuten die anschließende Parenchymdurchtrennung mittels mehrerer Stapler (60mm). Die wenigen verbleibenden Blutungsquellen im Bereich der Resektionsebene werden umstochen. Zusätzlich erfolgt eine flächige Koagulation mittels Argon-Beamer. Die Ergebnisse sind als Median dargestellt.

Ergebnisse

In der Staplergruppe betrug die durchschnittliche Gesamt-Operationsdauer 235 Minuten bei einer nur 5-minütigen Parenchymphase und einem mittleren Blutverlust von 600 ml. Die Morbidität nach Stapler-Hepatektomie betrug 33%. Zu den häufigsten chirurgischen Komplikationen gehörten das Galleleck (9%), Abszeß / Verhalt (3%) und Wundheilungsstörung (4%). Die häufigsten medizinische Probleme beinhalteten den Pleuraerguß (n=10) und sowohl Herz- (n=6) als auch Niereninsuffizienz (n=5). Die Mortalität betrug in diesem Patientengut 3%. Unsere Komplikationsrate mit dieser Methode ist aufgrund dieser Daten vergleichbar mit anderen großen Zentren, die unter Verwendung herkömmlicher Verfahren Leberresektionen durchführen.

Schlussfolgerung

Die Dissektion des Leberparenchyms mittels Vascularstaplern stellt ein sicheres und schnelles Resektionsverfahren dar. Die Technik überzeugt durch eine äußerst kurze Parenchymphase und durch eine geringe postoperative Komplikationsrate.