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Soziodemographische Faktoren, Rauchen und Ernährungsgewohnheiten beim Plattenepithelkarzinom des Ösophagus (SCC) und Adenokarzinom des ösophago-gastralen Übergangs (AEG)
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Veröffentlicht: | 7. Oktober 2004 |
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Gliederung
Text
Einleitung
Als Ursache für das Auftreten von Tumoren der Speiseröhre und des ösophago-gastralen Übergangs werden u. a. die Refluxerkrankung, Adipositas, Tabak- und Alkoholkonsum diskutiert. Daneben scheinen Lebens- und Ernährungsgewohnheiten ebenfalls zur Kanzerogenese beizutragen; dies wurde in einer prospektiven Pilotstudie mit einem detaillierten Fragebogens (140 items) untersucht.
Material und Methoden
Über einen Zeitraum von 10 Monaten konnten insgesamt 157 Patienten rekrutiert werden: 14 Patienten mit einem SCC und 93 Patienten mit einem AEG (AEG I 46 Patienten, AEG II 34 Patienten, AEG III 5 Patienten, AEG ohne Zuordnung 8 Patienten). Als Kontrollgruppen dienten 15 Patienten der Unfallchirurgischen Ambulanz und 35 Patienten mit Refluxbeschwerden ohne Hinweis auf eine Tumorerkrankung.
Ergebnisse
Body Mass Index (BMI): AEG-Patienten haben einen höheren BMI als SCC-Patienten (p = 0,0065). Bildungsstand: Unter den AEG-Patienten befinden sich mehr Akademiker. Rauchen: Die Anzahl der Raucherjahre pro Raucher sind bei der Tumorgruppe erhöht (p = 0,00001); die Abstinenzzeit bis zur Diagnose bei der SCC-Gruppe ist kürzer. Alkohol: SCC-Patienten haben einen höheren Alkoholkonsum (p = 0,0154). Vorerkrankungen: In der AEG-Gruppe fällt eine Häufung von Diabetes, Rheuma und Bluthochdruck auf, in der SCC-Gruppe tritt Bluthochdruck besonders gehäuft auf. Kaffee: AEG-Patienten trinken mehr Kaffee (p = 0,0261). Salz: Tumorpatienten salzen ihr Essen nach, SCC-Patienten häufiger als AEG-Patienten. Schärfe: AEG-Patienten essen schärfer. Hitze: SCC-Patienten essen heißer als die Kontrollgruppe, AEG-Patienten noch heißer als SCC-Patienten (p = 0,0011). Geschwindigkeit: Tumorpatienten essen langsamer. Fleisch: Tumorpatienten essen vermehrt Fleisch (p = 0,0376); der Konsum geräucherter Produkte nimmt mit der Nähe des Tumors zum Magen zu. Nüsse: SCC-Patienten essen mehr Nüsse (p = 0,0078). Fett: Tumorpatienten essen vermehrt fettreich. Tumorprotektive Speisen sind Vollkornprodukte, Graubrot, Rohkost und vegetarische Kost (p < 0,05).
Schlussfolgerung
Tumorentstehung ist ein multifaktorielles Geschehen. Eine generelle Definition von epidemiologischen Einflussfaktoren für das Ösophaguskarzinom ist nicht möglich, eine Unterscheidung von Plattenepithel- und Adenokarzinom scheint bei der Bewertung von epidemiologischen Einflussfaktoren wichtiger als bisher angenommen. Die Evaluation von Ernährungsgewohnheiten und deren Auswirkung auf die Kanzerogenese des Ösophaguskarzinoms sollte mit Hilfe von Biomonitoring auf Validität überprüft werden.