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Laser-Fluoreszenz-Angiographie bei der lokalsymptomatischen peripheren AVK
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Veröffentlicht: | 7. Oktober 2004 |
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Gliederung
Text
Einleitung
Ein häufiges klinisches Problem der peripheren AVK ist die Manifestation mit chirurgisch interventionspflichtigen Ulcerationen bzw. Nekrosen am Fuß. Häufig begleitet vom Diabetes mellitus ist nach Konsolidierung der Stoffwechsellage in der Behandlungsplanung dieser anspruchsvollen Fußchirurgie zwischen lokaler Revision, Amputation oder rekonstruktiven gefäßchirurgischen Interventionen abzuwägen. Die dafür grundsätzlich wünschenswerte Angiographie der unteren Extremitäten ist häufig wegen einer gleichzeitig bestehenden Nephropathie nicht mit vertretbarem Risiko hinsichtlich eines akuten Nierenversagens möglich. In einer Beobachtungsstudie als Pilotprojekt wurde die Aussagefähigkeit der Laser-Fluoreszenz-Angiographie als alternatives kontrastmittelfreies System der Perfusionsobjektivierung für die Planung des chirurgischen Vorgehens geprüft.
Material und Methoden
Bei 24 konsekutiv interdisziplinär behandelten Patienten mit pAVK und interventionspflichtiger Manifestation am Fuß (11 Frauen, 13 Männer, Durchschnittsalter 71,3 ± SD 8,8 Jahre) und gleichzeitig bestehender Nephropathie wurde die betroffene Fußregion im direkten Vergleich zur normalperfundierten Hand des jeweiligen Patienten als interne Referenz nach Injektion von 0,35 mg ICG-Pulsion® pro kg KG mit dem Laser-Fluoreszenz-System (IC-View®, Fa. Pulsion Medical Systems AG) im Rahmen einer Beobachtungsstudie untersucht. Die Videosequenzen wurden, wie bei dem IC-View®-System vorgesehen, digital ausgewertet und dokumentiert.
Ergebnisse
Bei 89,2% (n=19 von 24) der Patienten waren die Ergebnisse der Laser-Fluoreszenz-Angiographie [LFA] als klinisch wertvolle Entscheidungshilfe zwischen lokaler Revision und Amputation zu bewerten. In 5 Fällen (20,8%) war die LFA als unspezifisch einzustufen. Wie der weitere klinische Verlauf zeigte, war bei 6 Patienten trotz richtungsweisender Laser-Angiographie-Daten ein unzureichendes Behandlungsausmaß gewählt worden. Wie zu erwarten waren in keinem Fall Aussagen zum übergeordneten Gefäßstatus, die gefäßchirurgische Maßnahmen begründen würden, zu erheben.
Schlussfolgerung
Die Laser-Fluoreszenz-Angiographie [LFA] kann bei der peripher-symptomatischen AVK mit Fußsyndrom keinesfalls die serielle Angiographie der unteren Extremität vollwertig ersetzen. Aussagen zum Gefäßstatus hinsichtlich der Indikation zu gefäßchirurgischen Maßnahmen sind nicht möglich. Speziell bei dem hohen Anteil von Patienten mit gleichzeitig bestehender Nephropathie ergibt die Laser-Fluoreszenz-Angiographie jedoch wertvolle objektive Daten hinsichtlich Indikationsstellung, Wahl des Zeitpunktes und Umfanges der erforderlichen chirurgischen Intervention. Wie eine entgegen vorliegender LFA-Daten zu defensiv gewählte Behandlungsstrategie bei 24% (6 von 24) zeigt, ist ein Problem nach Einführung eines solchen Systems die intern zunächst unzureichende Akzeptanz der Datenplausibilität im klinischen Alltag. Aus unserer Sicht stellt die Laser-Fluoreszenz-Angiographie richtungsweisende Informationen zur Absicherung eines Therapiekonzeptes bei der peripheren AVK mit Fußsyndrom zur Verfügung.