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Navigation in der Knieendoprothetik - offenes vs. implantatgebundenes Navigationssystem
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Veröffentlicht: | 7. Oktober 2004 |
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Gliederung
Text
Einleitung
An der Klinik für Orthopädie der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg wurden 3 Navigationssysteme in der Knieendoprothetik getestet. Neben allgemeinen Qualitätsansprüchen an die Prothetik wurden Aufwand und Handling analysiert.
Material und Methoden
In einer Serie von 100 Operationen kamen 2 offene (Leibinger, Medtronic) und ein implantatgebundenes (Medivision) Navigationssystem zur Anwendung. Die Analyse schloß folgende Kriterien ein: Prä- und intraoperativer Aufwand, Op-Zeitverzögerung, Genauigkeit, Handling, Anfälligkeit und Beeinflusung der Operationsroutine.
Ergebnisse
Alle 3 Systeme arbeiteten mit einer hohen Genauigkeit. Der prä- und intraoperative Aufwand, Störungen in der Operationsroutine und ein gewöhnungsbedürftiges Handling waren bei dem System von Medivision auffällig. Die Verzögerung der Operationszeit lag hier bei über 30 Minuten deutlich höher, die Aussagen -insbesondere zur Kinematik- waren mangelhaft. Weiterhin war der Operateur durch die Implantatgebundenheit im Operationsablauf eingeschränkt. Die beiden offenen Geräte wiesen Unterschiede vor allem im Handling und in der Op-Zeitverzögerung auf. Durch die Navigation der Schnitte an Tibia und Femur bestand Implantatunabhängigkeit, wass einen weiten Handlungsspielraum ließ. Die hohe Qualität der Aussagen zur Kinematik besonders bei einem der Geräte stellte den wesentlichen Unterschied dar und zeigte sich für die moderne Knieprothetik unerläßlich.
Schlussfolgerung
Bei der Wahl des Navigationsgerätes in der Knieendoprothetik sollte vor allem Wert auf die Implantatunabhängigkeit (offenes System) und auf die intraoperative Qualität der kinematischen Analyse gelegt werden. Ein gutes Handling bedeutet ein wichtiges Kriterium für die Akzeptanz der Navigation im Routineeinsatz.